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Spiel verloren, Jovic gewonnen - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die Frankfurter Eintracht ist im DFB-Pokal in der zweiten Hauptrunde ausgeschieden. Aber das 1:4 bei Bayer Leverkusen wurde durch eine gute Nachricht erträglicher. Luka Jovic kehrt zur Eintracht zurück! Sportvorstand Fredi Bobic bestätigte kurz vor dem Anpfiff gegenüber dem Sportsender Sky die Verpflichtung des serbischen Torjägers: „Wir sind glücklich, dass es uns Real Madrid ermöglicht hat.“

Bobic machte nur noch einen ernsthaften Vorbehalt: „Neben ein paar Kleinigkeiten, die fehlen, steht noch die medizinische Untersuchung aus.“ Die Vereinbarung erfolgt auf Leihbasis und gilt nur für die Rückrunde. „Ich denke, das ist richtig so, es ist in Pandemiezeiten verantwortungsvoll, im Sommer erst mal zu schauen, wie sich die Situation in der Welt und im Fußball so darstellt.“ Der Transfer von Jovic kommt überraschend, obwohl der Stürmer immer wieder sein Interesse an einer Rückkehr zur Eintracht bekundet hatte. Aber sein Jahresgehalt von etwa zehn Millionen Euro erschien als zu großes Hindernis. Real und der Serbe müssen der Eintracht weitreichende Zugeständnisse gemacht haben, die an Heiligabend Mittelstürmer Bas Dost zum Club Brügge hatten wechseln lassen.

Jovic war im Sommer 2019 für über 60 Millionen Euro Ablöse von der Eintracht zu Real gewechselt, dort aber sportlich nicht glücklich geworden. Der 23 Jahre alte schaffte es in der Liga nur zweimal in die Startelf. Bei 39 Pflichtspieleinsätzen erzielte er zwei Tore und gab zwei Torvorlagen. Für die Eintracht hatte Jovic in 54 Bundesligaspielen 25 mal getroffen.

Die Nachricht von Jovics Rückkehr schien die Eintrachtprofis zusätzlich zu beflügeln. Die Frankfurter zeigten in der ersten halben Stunde in Leverkusen eine herausragende Leistung, stellten die Werkself spielerisch in den Schatten. Den Höhepunkt bildete das 1:0 in der sechsten Minute durch Younes. Der Ball war über Rode, Durm, Kamada und Silva zum Neuzugang vom SSC Neapel gelangt, ohne dass ein Leverkusener die Chance gehabt hätte, die blitzsaubere Kombination zu unterbinden. Younes krönte den mit klinischer Präzision vorgetragenen Spielzug mit einem unhaltbaren Direktschuss ins Tor.

Leverkusen reagierte und hatte bis zur 12. Minute durch Alario und Amiri Gelegenheiten zum Ausgleich. Allerdings nicht von der Güte, die Silvas Tormöglichkeit auszeichnete. In der 13. Minute tauchte der portugiesische Torjäger der Eintracht allein vor Hradecky auf, scheiterte aber am finnischen Nationaltorhüter. Auch in den folgenden Minuten war die Eintracht, angeführt durch den überragenden Younes, die bessere Mannschaft, sie spielte auf, inspiriert und geschmeidig, wie es von Leverkusen erwartet worden war.

Aber dann veränderten sich die Verhältnisse. In der 27. Minute traf der Ball nach Baileys Hereingabe Durms Arm und Schiedsrichter Dingert entschied auf Elfmeter. Bevor Alario die Gelegenheit zum Ausgleich nutzte, zeigte Younes an, dass er ausgewechselt werden müsse. Demirbay hatte ihn mit einem Tritt an den Knöchel verletzt. Ohne den kleinen Mittelfeldspieler büßte die Eintracht ihren spielerischen Glanz ein. Sie hielt die Begegnung bis zur Pause offen, verlegte Bayer erfolgreich den Weg zum Tor, setzte aber keine eigenen Impulse mehr.

Die erste Szene der zweiten Halbzeit gehörte der Eintracht, aber Barkoks Schussversuch nach Ndickas Solo verunglückte. Und gleich darauf neigte sich das Spiel endgültig zugunsten Leverkusens. Bei einem Freistoß von Demirbey verlor Ndicka Gegenspieler Tapsoba aus den Augen, was der Innenverteidiger zu einem Kopfball ausnutzte, der Trapp keine Abwehrmöglichkeit ließ. Ein Videoassistent hätte womöglich den Treffer wegen Abseits angezweifelt, aber in Pokalspielen ist keiner im Einsatz.

Amiri und Diaby hätten schon kurz darauf auf 3:1 erhöhen können, Diaby tat es in der 67. Minute, nachdem Barkok erst ein Fehlpass unterlaufen war und dann Amiri nicht mehr am Zuspiel auf den Torschützen zu hindern vermochte, obwohl er ihm 30 Meter hinterher gelaufen war. Trainer Hütter reagierte: Er nahm Durm, Kamada und Barkok aus dem Spiel und wechselte für sie Kohr, Rustic und Toure ein. Was bei der Leistungscharakteristik dieser sechs Profis kaum als Zeichen zur Aufholjagd interpretiert werden konnte, eher als Belastungssteuerung der Kreativspieler. Aber zwei Minuten später eröffnete sich doch noch mal die Chance heranzukommen. Der Leverkusener Tah sah Rot, weil er Silva unmittelbar vor dessen Torschuss an der Strafraumraumkantenumgerannt hatte. Hinteregger schoss den Freistoß in die Mauer. Nach einem Fehler Ilsankers erhöhte Diaby kurz vor dem Abpfiff sogar noch auf 4:1.

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