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Borussia Mönchengladbach 1:3 gegen Augsburg: Krise unter Marco Rose wird immer schlimmer - RP ONLINE

1:3 gegen Augsburg : Borussias Krise wird immer schlimmer

Borussia Mönchengladbach hat beim FC Augsburg das sechste Spiel in Folge verloren. Nach Wochen der Harmlosigkeit betrieben die Fohlen einen lange nicht gesehenen Chancenwucher beim 1:3. Lars Stindl verschoss einen Elfmeter.

Der siebte Platz ist Borussia Mönchengladbach oftmals lästig gewesen in dieser Saison. Zehnmal hat Marco Roses Mannschaft ihn belegt, so häufig wie keine andere Position in der Tabelle. Besonders im Herbst war zwischendurch fast wöchentlich die Chance da, mit einem Sieg unter die ersten Sechs zu springen, doch damals sah das Muster meist so aus: Borussia führte und kassierte spätestens in der Schlussphase den Ausgleich. Das Hinrundenspiel gegen den FC Augsburg passte perfekt ins Bild: 1:0 in der fünften, 1:1 in der 88. Minute.

Inzwischen ist der siebte Platz jedoch ein Sehnsuchtsort geworden, denn vor dem Rückrundenduell am Freitagabend hatte sich Borussia über Wochen ganz andere Muster angeeignet. Unentschieden nach verspielten Führungen wären zuletzt besser als nichts gewesen, angesichts von fünf Niederlagen in Folge seit Roses Abschieds-Ankündigung.

Borussia benötigte dringend mal wieder einen Sieg, um wenigstens für einen Tag auf den siebten Platz zu springen, der inzwischen so etwas wie der letzte Strohhalm ist, um nächste Saison unter Umständen wieder international zu spielen. Doch Gladbach verlor das Spiel in Augsburg auf schier unglaubliche Art und Weise mit 1:3. In der ersten Hälfte scheiterte Lars Stindl vom Elfmeterpunkt, in der zweiten Hälfte zeigte der FCA eine Effizienz, die heutzutage gerne mit dem Attribut brutal versehen wird.

Die weißen Augsburger und die mintgrünen Gladbacher waren anhand ihrer Trikots kaum zu unterscheiden. Einfacher war es, die Mannschaften anhand ihrer Torchancen auseinanderzuhalten: Die Mannschaft, die welche hatte, hieß Borussia. Los ging es schon in der fünften Minute, als Marcus Thuram per Kopf in den Lauf von Florian Neuhaus spielte und der an Rafal Gikiewicz scheiterte. Damit hatte Borussia schon mehr Großchancen vergeben als beim 0:1 gegen Bayer Leverkusen in der Vorwoche, nämlich eine.

Nach einer Viertelstunde scheiterte Stindl etwas anspruchsvoller. Sein Innenseiten-Dropkick flog am rechten Winkel vorbei. Kurz darauf hieß der Vorbereiter wieder Thuram, aber Valentino Lazaro fehlte es frei vor Gikiewicz an der nötigen Überzeugung. Vor allem die beiden Franzosen ganz vorne, neben Thuram auch Alassane Plea, pressten so gut wie lange nicht. Doch Gladbachs Chancenplus war zu diesem Zeitpunkt schon so groß, dass es längst zum Ärgernis geworden war. Und es geht derzeit immer noch einen Tick komplizierter, da nützen die allerbesten Vorlagen nichts.

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In der vergangenen Woche hatte sich Borussia gegen Dortmund und Leverkusen zweimal entscheidend auskontern lassen. Nun war sie es, die nach einem seltenen Augsburger Abstecher in den Strafraum schnell umschaltete. Der Gegenangriff mündete in ein Tänzchen von Thuram gegen Raphael Framberger, das der Verteidiger mit einem elfmeterreifen Foul ungeschickt beendete. Stindl nahm sich der Sache an – und setzte den Ball links vorbei. Erstmals seit September 2016 verschoss der Kapitän einen Elfmeter.

Der FCA schien zu ahnen, dass er mit diesem glücklichen 0:0 zur Pause besser etwas anfangen und die Gunst des Gladbacher Chancenwuchers nutzen sollte. Trainer Heiko Herrlich wechselte offensiv mit Ruben Vargas für Borussia-Leihgabe Laszlo Bénes. In der 52. Minute bekam Augsburg die erste Ecke des Spiels, Daniel Caligiuri brachte sie herein – und Vargas rauschte vor Stindl in den Ball. Es war Augsburgs erstes Eckball-Tor der Saison.

Anschließend setzte sich Borussia wieder in der Hälfte der Gastgeber fest, die nun noch mehr aufs Verteidigen aus waren. Thuram war in dieser Phase an jeder guten Szene beteiligt, Augsburg-Keeper Gikiewicz behielt stets die Oberhand. Nach gut einer Stunde hatte Gladbach mehr Torschüsse auf dem Konto als in den vergangenen beiden Ligaspielen zusammen. Aber der übernächste war tatsächlich drin: Oscar Wendt brachte den Ball energisch zu Neuhaus, der ihn überlegt ins Tor schlenzte. Borussia spielte weiter auf Sieg, das tat sie seit nunmehr 72 Minuten, als Gikiewicz wieder herausragend parieren musste gegen Neuhaus.

Gladbachs Torschuss-Bilanz hatte längst die 20er-Marke überschritten (erst bei 26 sollte Schluss sein), als Augsburg wieder zuschlug. Der Ball sprang aus einem Spielerknäuel zu Marco Richter, der ihn so souverän rein schoss, dass Roses Team an diesem Abend bei umgekehrter Chancenverwertung mindestens 5:0 gewonnen hätte. Zwei Minuten vor dem Ende entschied André Hahn mit dem 3:1 das Spiel.

Borussia verharrt nach der sechsten Niederlage in Folge (mehr gab es zuletzt kurz nach dem Mauerfall) in der zweiten Tabellenhälfte und stand in den vergangenen zehn Jahren nach 25 Spieltagen nur einmal schlechter da. Damals, 2017, endete die Saison immerhin noch in der Einstelligkeit. Inzwischen ist selbst dieses Ziel, das minimalste, in Gefahr.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Augsburg - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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