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"In 100 Jahren kein Elfer":Reus und sein Witz, über den keiner lacht - n-tv NACHRICHTEN

Marco Reus organisiert seiner Mannschaft einen strittigen Elfmeter, über den beim Gegner überraschend zurückhaltend geurteilt wird. Auch wenn sich alle einig sind. Ein ehemaliger Nationalspieler ist da derweil deutlich härter in seiner Bewertung.

Nein, eine Schwalbe wollte Marco Reus selbst beim Gegner niemand unterstellen, nachdem die Dortmunder Offensivkraft seiner Mannschaft am Mittwochabend gegen Union (2:0) einen Elfmeter organisiert hatte. Reus war Mitte der ersten Halbzeit von Thorgan Hazard in den Berliner Strafraum geschickt worden, der Dortmunder rannte vom Tor weg, am heranrutschenden Keeper Andreas Luthe vorbei - und hob ab. Den Kontakt, den es gab, gab es nach dem Hüpfer von Reus.

Für Schiedsrichter Daniel Schlager ein klarer Elfmeter. Für sonst niemanden, aber das half den Berlinern nicht. Schlager blieb bei seiner Entscheidung und verzichtete darauf, sich die Szene noch einmal anzusehen. Video-Schiedsrichter Benjamin Brand hatte mit Schlager zwar Kontakt, ermutigte aber offenbar weder zur Korrektur der Entscheidung, noch, dass sich sein Kollege vor Ort alles noch einmal anschauen sollte.

"Marco will den Elfmeter"

Das sorgte bei den Berlinern für Ärger, mehr als die Szene selbst. Kapitän Christopher Trimmel hielt sich am Mikrofon von Sky mit Schuldzuweisungen in Richtung Schlager zurück - nicht aber für den VAR: "Dem Schiedsrichter mache ich überhaupt keinen Vorwurf. Ich habe es in der Aktion vielleicht auch so gesehen, das muss der Video-Schiedsrichter sehen." Die Berliner waren selbst beinahe nach zwölf Sekunden bei einem Lattenschuss von Marcus Ingvartsen in Führung gegangen, der Elfmeter sorgte dann für den Rückstand: Zwar scheiterte Erling Haaland mit seinem Versuch und dem Nachschuss, aber Reus selbst arbeitete den Ball dann doch noch über die Linie.

Manager Oliver Ruhnert assistierte seinem Kapitän, nahm aber auch den Dortmunder mit in die Verantwortung: "Man muss klar sagen. Reus sucht den Kontakt und hebt ab. Das könnte man aus dem Keller korrigieren. Die Aktion, die zum Elfmeter führt, muss vom Torhüter ausgehen. Hier sieht man, dass Reus den Fuß rausstellt. Ich kann nicht sagen, es ist eine glasklare Fehlentscheidung, aber sie ist strittig", klagte Ruhnert bei Sky.

Die beste Sicht auf die Dinge hatte Andreas Luthe, der bei seinem Klärungsversuch den Ball, aber eben eigentlich auch Reus verfehlt hatte: "Das ist zu wenig aus meiner Sicht. Marco hebt früh ab und will den Elfmeter. Es gab einfach keinen klaren Kontakt, mit dem ich ihn zu Fall bringe. Im letzten Moment habe ich schon gemerkt, dass er (Reus, Anm. d. Red.) den Ball vorbeilegt und dann bin ich gar nicht mehr richtig hin", sagte der Torwart. Und "wenn man sich das noch mal anschaut, dann kann man auch mal dagegen entscheiden."

"Nie und nimmer Elfmeter"

Zustimmung für diese These bekam Union, das ein "sehr, sehr ordentliches Auswärtsspiel" (Luthe) absolvierte und durchaus einen Punkt hätte mitnehmen können, vom Trainer des Gegners. "In Echtzeit war es eine klare Nummer", sagte der Edin Terzic auf der Pressekonferenz. Den Kontakt habe man "schon gesehen. Aber so, wie der Kontakt zustande gekommen ist, muss man fairerweise schon sagen, dass es ein Elfmeter der Kategorie 'da freuen wir uns drüber' ist, weil es ein Elfmeter ist, den man geben kann, aber nicht geben muss."

Für "Bild" widersprach der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer dem diplomatischen BVB-Coach: "Für mich kein Strafstoß. Reus fädelt ein und fällt schon vorher. Unverständlich, dass dieser Elfmeter trotz Video-Assistent gegeben wurde."

Der ehemalige Nationalspieler Dietmar Hamann, inzwischen Experte bei Sky, brachte seine Einschätzung der Situation dann am entschlossensten auf den Punkt: "Er versucht einzufädeln, aber er findet nichts, um einzufädeln", schimpfte Hamann und knöpfte sich Reus vor. "Das ist in 100 Jahren kein Elfmeter, das ist ein absoluter Witz. Er trifft ihn überhaupt nicht." Er habe "den Glauben an die Umsetzung des Videobeweises schon lange verloren", sagte Hamann kopfschüttelnd. "Ich verstehe es nicht mehr, das ist nie und nimmer ein Elfmeter." Eine Meinung, die sie wohl im rot-weißen Teil Berlins teilen, auch wenn sie es etwas zurückhaltender formuliert haben.

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