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Bis zum Mittag lief es rund - doch dann versagte die Technik - Halterner Zeitung

Die Apotheken stellen ab sofort die neuen digitalen Impfausweise aus - aber zum Start gab es auch im Kreis Recklinghausen massive Server-Probleme. Die ersten Zertifikate mit QR-Code wurden dennoch überreicht.

Gegen Mittag ist Irini Zervas ganz entspannt. „Es läuft rund“, sagt die Recklinghäuser Apotheken-Sprecherin. „Wir haben heute Vormittag schon 54 QR-Codes für den digitalen Impfpass ausgedruckt“, freut sie sich. Geimpfte können den Code nun in die Corona-Warn-App oder die Cov-Pass-App übertragen und dies dann als digitalen Impfausweis nutzen. Vor allem Kunden, die in den Urlaub fahren wollen, erhoffen sich europaweit Vorteile von dem Nachweis.

Anfangs sah es nach einer Blamage aus

Noch am Morgen hatte Irini Zervas Schlimmeres befürchtet: Nicht nur, dass die Inhaberin der Quellberg-Apotheke nach der Ankündigung von Minister Spahn letzte Woche mit Anfragen überhäuft wurde. „Nein, pünktlich um 8 Uhr ging nichts mehr, die Server des Deutschen Apothekerverbandes, die den Abgleich mit dem Robert-Koch-Institut vornehmen, waren offenbar völlig überlastet.“ Doch der Stillstand währte nicht lange. Nach 30 bis 60 Minuten wurden die technischen Hürden überwunden – und die ersten Zertifikate konnten an die glücklichen Kunden übergeben werden.

Das Interesse am digitalen Impfpass ist groß – allerdings versagt häufiger die Technik. © Meike Holz © Meike Holz

Nachmittags ging der Server erneut in die Knie

Am Nachmittag dann gingen die Server erneut in die Knie. „Ich hoffe, die Lage wird sich in den kommenden Tagen auf Dauer entspannen – und kann mich für die Geduld der Kunden nur bedanken“, sagt die Recklinghäuserin am Nachmittag. Bei einigen anderen Kollegen im Vest hatte es gar nicht geklappt, erfährt Zervas nach einem Rundruf.

In den Apotheken erhalten übrigens alle, die beispielsweise in einer Arztpraxis, bei der Arbeit oder durch mobile Impfteams geimpft worden sind, nach Vorlage von Impfpass und Personalausweis ein digitales Impfzertifikat. „Dass der Impfpass zum Perso passt, überprüfen wir natürlich mit geschultem Auge“, betont Zervas. „Auch wenn dort noch ein sogenannter Mädchenname oder ein Rufname auftaucht.“

Rund ein Drittel der Kreis-Apotheken bislang angeschlossen

Nicht alle Apotheken im Vest bieten den Service an, bislang beteiligt sich etwa jede Dritte an der Aktion, schätzt Zervas. „Im Laufe der Woche werden noch weitere Kolleginnen und Kollegen an das System angeschlossen“, ergänzt sie. Die teilnehmenden Betriebe findet man im Internet unter „Mein Apothekermanager“, aber auch dieses Portal ist zeitweise überlastet. Das Ausstellen eines Gratis-Zertifikats wird den Apotheken übrigens mit 18 Euro vergütet.

Wer im Impfzentrum geimpft wurde, soll bald Post erhalten

Wer im Impfzentrum geimpft wurde, soll das Zertifikat bis Ende Juni per Post zugeschickt bekommen, hat NRW-Gesundheitsminister Laumann versprochen. Die Codes können dann mit dem Smartphone fotografiert und in der CovPass-App oder der Corona-Warn-App hinterlegt werden. Wer gar kein Smartphone besitzt, der kann den Din-A4-Bogen allerdings auch falten, in die Brieftasche stecken und bei Bedarf vorzeigen. „Übrigens“, betont Irini Zervas aufgrund zahlreicher Nachfragen: „Der digitale Impfpass ersetzt nicht den Papierausweis. Dieser sollte weiterhin gut aufbewahrt werden. Schließlich listet er auch andere Impfungen auf.“

Wie funktioniert CovPass?

Wer vollständig gegen Covid-19 geimpft wurde, erhält ab sofort ein Zertifikat, entweder digital oder als Ausdruck auf Papier. Darauf befindet sich ein QR-Code, der mit CovPass gescannt werden kann. Dadurch wird die Impfbescheinigung verschlüsselt auf dem Smartphone gespeichert. In der App wird mit den gespeicherten Daten ein individueller QR-Code erstellt. Dieser kann an Stellen, die den Impfnachweis prüfen müssen, erfasst werden. Weil die Daten auf dem Smartphone gespeichert werden, kann man den Code auch ohne Internetverbindung vorzeigen. Der digitale Impfnachweis ist kryptographisch vor Veränderungen geschützt.

Gibt es eine digitale Alternative?

Ja, die Corona-Warn-App enthält ab Version 2.3 die gleiche Funktion wie CovPass. Man kann den Impfnachweis somit auch in der Corona-Warn-App speichern, ohne CovPass zu installieren. Ein Vorteil von CovPass ist jedoch, dass da-rin auch Nachweise weiterer Personen, etwa von anderen Familienmitgliedern, gespeichert werden können.

Was ist, wenn ich mein Smartphone wechsle?

Da sich die digitalen Nachweise von Impfungen auf dem Smartphone befinden, müssen Nutzer auf einem neuen Gerät die QR-Codes der Zertifikate erneut scannen. Das gilt auch, wenn die App CovPass deinstalliert wird und später wieder genutzt werden soll. Denn mit dem Deinstallieren werden auch die Daten und gespeicherten Zertifikate gelöscht. Geimpfte sollten das digitale Zertifikat daher gut aufbewahren.

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