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EM 2021: Drama gegen Ungarn - Goretzka bewahrt DFB-Elf vor Blamage - WELT

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sich für das Achtelfinale der transeuropäischen EM qualifiziert. Mittwochabend reichte ihr im letzten Vorrundenspiel in der Gruppe F gegen Ungarn ein 2:2 (0:1) zum zweiten Tabellplatz. In der Runde der letzten 16 trifft die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw am Dienstag (18 Uhr) in London auf England.

„Wir haben schon auch extrem gute Moral bewiesen. Fehler gemacht, aber gefightet bis der Ausgleich gefallen ist. Die Moral war sensationell gut“, sagte Löw nach dem Spiel: „Das war nichts für schwache Nerven. Auf das Spiel gegen England können wir uns freuen. Ich glaube, das ist natürlich ein absolutes Highlight, wenn man in Wembley gegen England spielen kann. Wir werden anders auftreten als heute, so viel kann man versprechen.“

In München war es das erste Pflichtspiel zwischen Deutschland und Ungarn seit dem WM-Finale 1954, dem „Wunder von Bern“, als Deutschland bei Regen 3:2 gewann. Und es war auch dieses Mal eine dramatische Begegnung.

Löw setzte auf eine offensive Aufstellung. Für den am Knie verletzten Thomas Müller brachte er Leroy Sané von Beginn an, Leon Goretzka ließ er zunächst draußen. Das war durchaus überraschend, hatte sich der Mittelfeldprofi vom FC Bayern doch vor dem Spiel bereit gemeldet. Neben Goretzka saß auch Müller auf der Bank – auch das war überraschend, immerhin hatte der Weltmeister im Abschlusstraining nicht mit seinen Kollegen üben können.

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Einzelkritik

„Der Leroy brennt auf diese Chance“, sagte Löw kurz vor dem Anpfiff. Die Eindrücke im Training zuletzt seien sehr gut gewesen. Goretzka habe in den vergangenen Wochen lediglich einen Einsatz gehabt. Jamal Musiala, mit 18 Jahren jüngster Spieler in Löws Aufgebot, saß erstmals auf der Bank. Zum Glück, wie sich am Ende zeigen sollte. In den ersten beiden Partien hatte es das Offensivtalent des FC Bayern jeweils nicht in den Kader geschafft.

Regenwetter in München

Auch In München regnete es, und Deutschland hatte die erste Torchance. Joshua Kimmich setzte sich auf der rechten Seite durch, doch Ungarns Torwart Peter Gulasci parierte seinen Schuss (4. Spielminute). Die deutsche Mannschaft versuchte es immer wieder über die Außen, war jedoch zunächst zu ungenau.

Ganz anders die Ungarn – sie trafen gleich nach ihrem ersten Angriff. Kapitän Adam Szalai vom 1. FSV Mainz 05 entwischte den Verteidigern Matthias Ginter und Mats Hummels und erzielte nach einer Flanke von Loic Nego per Kopf das 1:0 (11.). In dieser Szene stimmte die Raumaufteilung der Deutschen nicht, Szalai nutzte den Fehler eiskalt aus.

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Deutschland war von dem Rückstand nicht lange geschockt und spielte weiter nach vorn. Nach einem Eckball traf Hummels per Kopf an die Latte (21.), direkt danach hatte Ginter eine Chance. Doch die Ungarn verteidigten engagiert, und Löws Mannschaft fehlte es wieder an klaren Aktionen.

Sané probierte viel und gewann auch in der Rückwärtsbewegung einige Zweikämpfe, konnte offensiv aber nicht die erhofften Akzente setzen. „Wir machen es den Ungarn in ihren Kontern zu einfach“, sagte ZDF-Experte Sandro Wagner kurz vor der Halbzeitpause.

Es regnete jetzt immer stärker. Und das deutsche Offensivspiel wurde unstrukturiert, die DFB-Auswahl konnte den Druck auf den Gegner nur phasenweise hochhalten.

Vorrunden-Aus drohte

Löw stand mit einer Kapuzenjacke an der Seitenlinie und dirigierte seine Spieler. Kai Havertz kam im Strafraum an den Ball, schoss aber deutlich vorbei. Der Star des FC Chelsea enttäuschte an diesem Abend bis dahin, auch der beim 4:2 gegen Portugal herausragende Robin Gosens kam offensiv kaum zum Zug. So war die Führung der Ungarn zur Pause nicht unverdient.

Es drohte das zweite Vorrundenaus bei einem großen Turnier in Folge, nach dem Debakel bei der WM 2018 in Russland.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit lief sich der angeschlagene Müller warm. Zunächst änderte Löw aber nichts an seiner Aufstellung. Es regnete nicht mehr, Deutschland dominierte die Partie, erspielte sich jedoch kaum Torchancen. In der 58. Spielminute wechselte Löw dann Goretzka für den unauffälligen Ilkay Gündogan ein.

Nach einem Freistoß kam Deutschland dann zum Ausgleich: Gulasci tauchte unter dem Ball durch, und Havertz köpfte nach Vorlage von Hummels das 1:1 (66.).

Goretzka rettet DFB-Team

Doch die Freude hielt nur kurz: Direkt nach dem Wiederanpfiff setzte sich Andras Schäfer gegen Sané durch und schoss gegen die völlig unsortierten Deutschen das 2:1 für Ungarn. Löw stand fassungslos vor der Trainerbank, brachte Timo Werner für Havertz und Müller für Serge Gnabry ins Spiel und in der Endphase auch noch Musiala. Deutschland warf alles nach vorn – und wurde belohnt: Goretzka schoss nach einem Angriff über Werner und den quirligen Musiala das erlösende 2:2 (85.). Und bewahrte die DFB-Elf damit vor dem Vorrunden-Aus.

„Ich bin überglücklich“, beschrieb Goretzka sein Tor: „Du nimmst dir alles vor und dass der Ball mir so vor die Füße fällt, ist einfach auch glücklich gelaufen. Mir fällt der Ball vor die Füße und dann nur noch rein damit.“

Kurz vor dem Abpfiff hätte der indisponierte Sané noch das 3:2 vorbereiten können, sein Pass in die Mitte missglückte aber.

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