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Dippoldiswalde: Manta von 1974 mit der Technik von 2024 - Sächsische.de

Opel will bis 2028 seine gesamte Modellpalette auf Elektroantrieb umstellen. Mit der neuen Technik soll auch eine Legende wieder aufleben. Wie das aussieht, haben Autofans am Sonntag in Freital auf Schloss Burgk erlebt. Im Rahmen der „XS Carnight Classic“ zeigte Opel seinen elektrischen Manta zum ersten Mal in Europa in der Öffentlichkeit.

Tickets binnen 47 Minuten ausverkauft

Möglich gemacht hat das Andreas Füllborn, der das Autotreffen seit Jahren veranstaltet. Termine mit dem Elektro-Manta, die vorher geplant waren, sind noch wegen Corona geplatzt. „So ist unsere Veranstaltung die erste, wo dieses Auto gezeigt wird. Das freut mich besonders. Es konnte aber nur klappen, weil auch die Stadtverwaltung und die Mitarbeiter von Schloss Burgk alle voll mitgezogen haben“, sagt Füllborn. 999 Tickets gab es für das Autotreffen. „Die waren binnen 47 Minuten europaweit alle verkauft“, sagt der Veranstalter.

Andreas Füllborn hat das Autotreffen veranstaltet.
Andreas Füllborn hat das Autotreffen veranstaltet. © Egbert Kamprath
Dominik Schomer sitzt in einem BMW-Prototypen von 1936.
Dominik Schomer sitzt in einem BMW-Prototypen von 1936. © Egbert Kamprath
Tamas Orban und Szilvia Szabo zeigen Teile für Simson-Mopeds, die sie in ihrer Firma im Freitaler Technologiezentrum produzieren und vertreiben.
Tamas Orban und Szilvia Szabo zeigen Teile für Simson-Mopeds, die sie in ihrer Firma im Freitaler Technologiezentrum produzieren und vertreiben. © Egbert Kamprath
999 Tickets gab es für die Autoschau mit dem neuen Elektro-Manta. Die waren binnen 47 Minuten verkauft. Zu sehen gab es alles, was in der Autowelt Rang und Namen hat - vom Porsche bis zum Buick.
999 Tickets gab es für die Autoschau mit dem neuen Elektro-Manta. Die waren binnen 47 Minuten verkauft. Zu sehen gab es alles, was in der Autowelt Rang und Namen hat - vom Porsche bis zum Buick. © Egbert Kamprath

Früher Einspritzer, heute Elektro

Schon auf den rappelvollen Parkplätzen rings um das Veranstaltungsgelände waren gepflegte Oldtimer zu sehen. Kennzeichen aus Belgien, Ungarn, Tschechien und ganz Deutschland waren vertreten. Auf dem Gelände zeigte Opel erstmals sein Konzeptauto – ganz in Schwarz und Gelb.

Ein Konzeptauto ist für Autofirmen immer eine Demonstration dessen, was möglich ist, und wohin ihre Entwicklung gehen soll. Der Manta GSE verbindet neue Technik mit der Firmentradition. Die Abkürzung GSE gab es früher schon. Sie hat aber ihre Bedeutung gewechselt. GS heißt immer noch Grand Sport. Aber das E, das früher für Einspritzer stand, bedeutet heute Elektro. Peter Junghanns, ein gebürtiger Thüringer, der seit vielen Jahren in Rüsselsheim arbeitet, erklärt das einzigartige Fahrzeug.

Alles sieht aus wie im Film mit Til Schweiger

Es ist ein Original-Manta aus dem Jahr 1974, den eine ältere Dame 15 Jahre lang gefahren hat. Dann hat Opel ihn aufbewahrt und jetzt als Grundlage für seine Elektroauto-Entwicklung genutzt.

Der Manta ist auf Anhieb zu erkennen, das typisch hochgezogene Heck, die runden Rückleuchten. Alles sieht aus wie seinerzeit auf der Straße oder in dem Film mit Tina Ruland und Til Schweiger.

Aber zugleich funktioniert alles ganz anders. Vorne, wo bei einem klassischen Auto der Kühlergrill sitzt, hat Opel eine „Vizor“ genannte Anzeige eingebaut. Während der Fahrt zeigt sie nur das Opel-Logo, aber im Stand können dort Animationen laufen und verschiedene andere Späßchen gezeigt werden. Wer weiß, welche Sprüche sich die jungen Mantafahrer seinerzeit hätten einfallen lassen, um hübsche Mädchen anzumachen? Die Scheinwerfer sind LED-Technik, die erheblich mehr Licht gibt als seinerzeit die Originale. Auch der Elektromotor gibt heute 147 PS her, wo der originale Verbrenner 80 PS brachte.

"Schwarze Witwe" entstand als Geheimprojekt

So ist das Auto zugleich ein Blick in die Vergangenheit und die Zukunft. Schließlich will Opel in den nächsten Jahren einen Elektro-Manta auf den Markt bringen. Die weitere XS-Veranstaltung auf Schloss Burgk war für die meisten Besucher ein Blick in die Automobilgeschichte. Zugelassen war alles bis maximal Baujahr 1999.

Opel hatte noch fünf Autos aus seiner Sammlung nach Freital geschickt, darunter eine „Schwarze Witwe“. Das ist ein Rennwagen, den die Rüsselsheimer im Geheimen entwickelt hatten. Denn die damaligen Eigentümer, General Motors, wollten kein Engagement im Motorsport mehr.

Einheimische Sammlerfamilie zeigt Prototypen

Bei einer Oldtimer-Veranstaltung in Freital darf natürlich die einheimische Familie Schomer nicht fehlen. Das Interesse an den klassischen Fahrzeugen hat schon Dominik Schomer ergriffen, obwohl er noch ein Kind der 1990er-Jahre ist. Begonnen hat sein Großvater mit dem Sammeln klassischer Fahrzeuge, erzählt er.

Auf Schloss Burgk betreut Dominik zwei BMW aus den 1930er-Jahren. Einer davon ist ein absolutes Einzelstück. Es ist ein BMW 315, auf den 1936 die Karosserie eines BMW 328 aufgebaut wurde. Solche Stücke sind sehr wertvoll. „Aber Wertangaben spielen für uns keine Rolle, für uns zählt der ideelle Wert“, sagt Dominik Schomer.

Darum fährt die Familie Schomer auch regelmäßig auf Oldtimer-Rallyes mit. „Ein stehendes Auto ist schön, ein bewegtes ist schöner“, sagt Dominik Schomer.Simsons im Schlosspark

Freitaler Firma produziert Teile für Simson-Zweiräder

Der Schlosspark in Burgk mit dem unebenen Gelände ist für eine Autoschau eigentlich nicht geeignet. Aber wer sich für alte Autos interessiert, kann auch historischen Zweirädern etwas abgewinnen. „Wir haben beobachtet, dass Simson immer mehr im Kommen ist“, sagt Füllborn.

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Daher hat er gezielt die Fans der Zweiräder aus Suhl angesprochen und einen Teil der Schau den Stücken aus Suhl gewidmet. Dafür hat Freital einen besonderen Service zu bieten. Im Technologie- und Gründerzentrum ist die Firmengruppe von Tamas Orban ansässig. Mit sieben Mitarbeitern produziert und vertreibt er Teile für Simson. Sie hatten einen eigenen Stand auf der XS Carnight und zeigten ihre Produkte, beispielsweise bunte Speichenräder, die in Freital montiert werden.

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