Anschließend entschuldigte er sich und ließ mit Schiedsrichterball weiterlaufen. Der endgültige Abpfiff der Begegnung im kamerunischen Limbe erfolgte nach 89:45 Minuten und damit 15 Sekunden zu früh.
Diesmal war die gesamte tunesische Delegation wütend, Trainer Mondher Kebaier fuchtelte hektisch mit seiner Uhr vor der Nase der Offiziellen herum. Das Schiedsrichterteam musste angesichts des Zorns der "Adler von Karthago" unter dem Schutz von Sicherheitskräften das Spielfeld verlassen.
Etwa eine halbe Stunde später, die Pressekonferenz war bereits in vollem Gange, schien das Spiel wieder aufgenommen zu werden. Die Malier mit den Bundesligaprofis Amadou Haidara von RB Leipzig und Diadie Samassekou (TSG Hoffenheim) kehrten auf das Spielfeld zurück, um die letzten Sekunden der regulären Spielzeit und eine mögliche Nachspielzeit zu bestreiten. Die Tunesier mit dem Kölner Ellyes Skhiri blieben jedoch in der Kabine, was auf einen Protest hindeuten könnte.
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Das einzige Tor der nicht ganz 90 Minuten erzielte Malis Mittelstürmer Ibrahima Koné per Elfmeter in der 48. Minute. Tunesiens Kapitän Wahbi Khazri scheiterte im Auftaktspiel seines Teams seinerseits vom Strafstoßpunkt (77.).
"In 30 Jahren noch nie gesehen"
"In 30 Jahren in diesem Geschäft habe ich so etwas noch nie gesehen", wetterte Tunesien-Coach Kebaier: "Seine Entscheidung ist unerklärlich. Wir werden sehen, was jetzt passiert." Als das Kommando kam, auf den Platz zurückzukehren, seien seine Spieler "bereits in den Eisbädern" gewesen.
Sikazwe ist zum fünften Mal für die Afrika-Meisterschaft nominiert, auch bei der WM 2018 war er dabei, leitete in Russland zwei Vorrundenspiele. Es ist nicht das erste Mal, dass er im Mittelpunkt einer Kontroverse steht.
Sikazwe war einmal nach einem Spiel der afrikanischen Champions League wegen "Korruptionsverdachts" gesperrt worden, wie es in der damaligen Mitteilung des Kontinentalverbandes CAF hieß. Die Suspendierung wurde jedoch aufgrund fehlender Beweise wieder aufgehoben.
Auch die zweite Partie der Gruppe F zwischen Mauretanien und Gambia (0:1) in Limbe verlief keineswegs nach Plan: In drei (!) Versuchen wurde jeweils nicht die seit vier Jahren gültige, sondern die alte Hymne des Landes gespielt. Die mauretanischen Spieler schauten irritiert, einige schüttelten den Kopf. Im dritten Spiel des Tages in Gruppe E feierte die Elfenbeinküste beim 1:0 (1:0) gegen Äquatorialguinea einen unspektakulären Favoritensieg.
(SID)
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