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Skispringer Ipcioglu: "Verfolgt den fliegenden Türken weiter!" - tagesschau.de

Stand: 01.01.2022 04:01 Uhr

Spätestens seit der Türke Fatih Arda Ipcioglu die ersten Weltcuppunkte für sei Land geholt hat, ist er der heimliche Star der Vierschanzentournee. In seiner Heimat ist er jedoch kaum bekannt.

Von Karin Senz, ARD-Studio Istanbul

Fatih Arda Ipcioglu ist der heimliche kleine Star der Vierschanzentournee. Der smarte, junge Türke hat zum ersten Mal Weltcup-Punkte für sein Land bei einem Skispringen geholt. "Die Türken kommen", hat der 24-jährige danach ganz begeistert in einem ARD-Interview gesagt. Denn bis jetzt spielen sie im internationalen Wintersport insgesamt kaum eine Rolle. Und Skispringen ist in der Türkei nicht wirklich populär. Ipcioglu will das ändern.

"Fatih Arda Ipcioglu nimmt seinen Platz in der Geschichte als erster nationaler Athlet ein, der bei der Vierschanzentournee springt. Mit einer Aufstiegsgeschwindigkeit von 92,5 hat Fatih Arda Ipcioglu hatte zwar viel mit dem Wind zu kämpfen, aber es ist ein ziemlich guter Sprung von Fatih Arda Ipcioglu. Ein guter Sprung kam von Fatih Arda Ipcioglu. Obwohl er viel mit dem Wind zu kämpfen hatte, fand Fatih Arda Ipcioglu die Rechenlinie" - der Moderator im türkischen Fernsehen kann es kaum glauben: 120 Meter weit springt der junge Türke Fatih Arda Ipcioglu im k.o.-Duell. Kurzes Bangen, dann ist klar: weiter als sein Konkurrent.

Der Moderator gratuliert ihm zu den ersten Weltcup-Punkten im Skispringen für einen Türken. Und Ipcioglu tragen die Emotionen davon: "Diese Weltcup-Punkte haben daheim großes Interesse am Skispringen geweckt, das kann ich richtig spüren."

Ipcioglu hofft, dass er durch seine Erfolge das Skispringen in seiner Heimat populärer machen kann. Bild: dpa

Kaum Resonanz in heimischen Medien

Allerdings nicht beim breiten Publikum und den Medien. Die Meldung vom türkischen Skisprungmärchen landet weit hinter Währungs- und Corona-Krise. Die Sportart und Wintersport an sich haben in der Türkei lange nicht den Stellenwert wie in Deutschland. Das zeigt schon die Medaillenbilanz bei Olympischen Winterspielen.

"In der Türkei spielen Winterdisziplinen keine Rolle, wir haben hier noch keine olympischen Medaillen geholt", bedauert Ipcioglu, "Aber warum soll das nicht noch kommen? Warum nicht die erste im Skispringen?" träumt er in einem Interview mit dem türkischen Fernsehen noch vor der Vierschanzentournee. Bei den Spielen dabei war er schon mal - 2018. Da durfte er sogar die türkische Flagge tragen. Und für 2022 ist er auch qualifiziert.

Sein Trainer Nejc Frank sagt, Arda kann hart arbeiten: "Nur manchmal fragt er zu viel, und manchmal wird er schnell müde. Dann muss ich ihn ein bisschen härter rannehmen. Aber wenn ich ihm alles erkläre, warum er manches gut und manches nicht so gut macht, dann schläft er drüber und versteht es."

Im einzigen Skigebiet der Türkei aufgewachsen

Fatih Arda Ipcioglu wächst in Erzurum auf, ganz im Nord-Osten der Türkei, der einzigen Wintersporthochburg. Sein Vater hat da ein Teppich-Geschäft. Mit neun springt er das erste Mal von einer Skischanze. Drei Jahre zuvor steht er das erste Mal auf Skiern, erzählt er in einem Interview: "Als wir klein waren, sind meine Schwester und ich an den Wochenenden mit meinem Vater Ski gefahren. Für die Internationalen Winterspiele der Universitäten 2011 wurden in Erzurum Anlagen gebaut. Vorher haben wir auf Skisprung-Schanzen im Ausland trainiert.

Der 24-jährige hat sich mit einem Teamkollegen für die Vierschanzentournee qualifiziert. Wenn’s um Erfolge geht, spricht er nie nur von sich: "Als wir mit dem Skispringen angefangen haben, haben wir die, gegen die wir hier antreten, Weltmeister und Olympiasieger, im Fernsehen gesehen. Sie waren unsre Vorbilder. Jetzt sind sie unsre Rivalen. Wenn sie uns gratulieren, motiviert uns das."

Hoffnung auf eine nächste Generation

Er ist sich bewusst, das er mit seinem kleinen Vierschanzen-Märchen in den Alpen türkische Sportgeschichte geschrieben hat. Aber noch viel wichtiger ist ihm der Blick auf den Nachwuchs im Skispringen: "Wir wollen auch zukünftige Sportler begeistern. Ich freue mich sehr, dass ich junge Leute, neue Sportler so inspirieren kann und hoffe, dass sie unser Land im Skispringen dann noch stärker vertreten werden."

Auch wenn die Vierschanzen-Tournee in der Türkei relativ unbekannt ist, noch ein paar gute Sprünge in den nächsten Tagen würden sicher helfen. Und dann schiebt der sympathische junge Mann mit den dunklen dichten Haare noch nach: "Verfolgt den fliegenden Türken weiter!" Nächste Chance: beim Neujahrsspringen in Garmisch.

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