Ihren 19 Auszubildenden stellt die Firma drei eigene Elektroautos zur Verfügung. Damit können sie zur Berufsschule nach Wipperfürth fahren, aber auch am Wochenende in die Disco. Unitechnik-Geschäftsführer Rainer Poppek weiß: „Man muss etwas anbieten, um sich von anderen Betrieben abzuheben.“ Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wiehl-Bomig konnte zum Start des neuen Ausbildungsjahrs zwar alle Lehrstellen besetzen, „aber teils erst auf den letzten Drücker“, schränkt Poppek ein. „Der Fachkräftemangel trifft uns mit aller Härte.“
Um in der Konkurrenz um den Nachwuchs bestehen zu können, beteiligte sich Unitechnik auch an der Mint-Herbstakademie mit einem Ferienworkshop. 19 Jugendliche lernten den Betrieb einen Tag lang mit praxisnahen Übungen kennen.
Die Jungen und Mädchen programmierten Fischertechnik-Laufbänder, verdrahteten einfache elektrische Schaltungen und erkundeten ein virtuelles Logistikzentrum mit einer VR-Brille – alles Aufgaben, die der tatsächlichen Arbeit bei Unitechnik sehr nahe kommen.
Seit mehr als 50 Jahren beschäftigt sich das Unternehmen mit Logistiksystemen, Produktionsautomation und Schaltanlagenbau. Die Unitechnik-Produkte seien dem Konsumenten nicht so geläufig wie Tapeten, Plastikeimer und was andere oberbergische Unternehmen sonst herstellen, sagt Poppek. Um so wichtiger ist ihm, die Firma bekannter zu machen. Der Firmenchef, selbst Vater eines 15-Jährigen, bedauert, dass die jungen Leute meist keine Ahnung haben, was sich in solch einer Firma abspielt und welche „interessanten und sehr zukunftsträchtigen Ausbildungsberufe“ dort angeboten werden.
Die Elektronik- und Fachinformatik-Azubis bei Unitechnik haben das Programm des Schnupperworkshops selbst entwickelt. Jonas Mizrahi (18) und Fynn Pritzkau (16) sind im ersten Lehrjahr und zeigen den Schülerinnen und Schülern, wie sie mit einem Computerprogramm ein Fischertechnik-Förderband steuern. „Es ist für die Schüler cool, dass sie das Ergebnis sofort sehen können“, findet Fynn. Jonas freut sich, dass die Schülerpraktikanten motiviert und geschickt sind.
Das ist allerdings kein Wunder, haben sie sich doch freiwillig dafür gemeldet, einen Ferientag bei Unitechnik zu verbringen. Sowohl Henrik (14) aus Engelskirchen, der eifrig auf der Tastatur tippt, als auch Carolina (14) aus Bielstein, die an einem Schaltschrank konzentriert herumschraubt, kennen technische Berufe aus der Familie. Vorbilder bieten offenbar immer noch die wirksamste Berufsorientierung. Aber eigene Erfahrungen müssen dazu kommen.
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