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„Falsche Spanierin“ – Hilaria Baldwin räumt Identitätsschwindel ein - WELT

Es ist der jüngste Twist in einer anhaltenden Diskussion in den USA über Identität und Herkunft: Nun muss auch die Ehefrau von Schauspieler Alex Baldwin einräumen, dass sie ihre Herkunft und Abstammung exotischer gemacht hat, als sie ist.

„Ich bin in Boston geboren und habe meine Jugend zum Teil in den USA, zum Teil in Spanien verbracht“, erklärte die 36-Jährige am Montag (Ortszeit) in einem Instagram-Video.

Sie sei zweisprachig aufgewachsen, weshalb sie auch ihre Kinder zweisprachig erziehe. Ihr Geburtsname sei aber eigentlich Hillary, so die 36-Jährige. Während ihrer „zahlreichen“ Aufenthalte in Spanien habe sie jedoch stets die spanische Form Hilaria genutzt.

Sie habe später Hilaria sogar zu ihrem offiziellen Namen gemacht, da ihre Familie sie so nenne und es zudem offizielle Dokumente mit beiden Namen gegeben habe: „Also habe ich mich entschieden, diese beiden Namen zusammenzuführen.“

Auch die fünf Kinder haben spanische Namen

Auch die fünf gemeinsamen Kinder von Alec und Hilaria tragen spanische Namen, auf der Instagram-Seite der Yogalehrerin war bis vor Kurzem zu lesen: „Mama von fünf Baldwinitos“ – Leonardo, Carmen Gabriela, Rafael, Romeo Alejandro und Eduardo Pau“. Auf einer Website, auf der Baldwin ihre Dienste als Motivationsrednerin anpries, war in ihrem Lebenslauf zudem zu lesen: „Geboren auf Mallorca, aufgewachsen in Boston“, wie unter anderem der britische „Guardian“ recherchierte.

Die Online-Diskussion über Hilaria Baldwins Herkunft – die mittlerweile auch in Medien wie CNN Schlagzeilen machte – hatte sich daran entzündet, dass die umtriebige Instagramerin (870.000 Follower) in Interviews mal mit und mal ohne spanischen Akzent gesprochen hatte.

In den vergangenen Tagen hatten dann zahlreiche Nutzer Nachforschungen angestellt und so einiges herausgefunden: So wurden ehemalige Klassenkameraden identifiziert, die sich sehr wohl erinnerten, mit einem Mädchen namens Hillary Hayward-Thomas (und nicht Hilaria) zur Schule gegangen zu sein – und das auch nicht in Spanien, sondern in Massachusetts.

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Auch die genauere Analyse ihrer Versuche, Spanisch zu sprechen, zeigten Ungenauigkeiten. Hohn und Spott zog etwa ein Clip auf sich, in dem Baldwin in der populären „Today“-Show mit spanischem Akzent spricht und sich als eine kulinarische Expertin für balearische Speisen ausgibt. Unter anderem sagt sie: „Wir haben nur sehr wenige Zutaten. Wir haben Tomaten, wir haben, ähm, wie Sie im Englischen …, Gurken sagen.“

Ich wurde nur missverstanden, sagt sie nun

Dass auch in verschiedenen Medienberichten (unter anderem in der spanischen Illustrierten „Hola!“) über das Promipaar – Ehemann Alec ist ein bekannter Schaupieler – zu lesen war, dass Hilaria Baldwin auf Mallorca geboren worden und Spanierin sei, sei ja nicht ihre Schuld, sagt die Yogalehrerin nun in dem Instagram-Video.

Reporter hätten sie „missverstanden“. Sie sei als Kind oft im Urlaub in dem Land gewesen, die Beziehungen seien dann immer enger geworden. „Meine Familie lebt heute dauerhaft in Spanien“ – und zwar auf Mallorca. Deshalb spreche sie beide Sprachen regelmäßig und tendiere mal mehr zur einen, mal mehr zur anderen: „Mein Akzent ist eine meiner Unsicherheiten.“

In den sozialen Medien wurde die junge Mutter teils verspottet, teils kritisiert. Viele Kommentatoren aus dem konservativen Spektrum verwiesen auf andere, gleichwohl ernstere Fälle von „Identitätsdiebstahl“ beziehungsweise „kultureller Aneignung“.

Genannt wurden etwa die weiße Professorin Rachel Dolezal, die sich jahrelang als Afroamerikanerin ausgab, die ehemalige US-Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Warren, die behauptete, von US-amerikanischen Ureinwohnern abzustammen (was ihr von Donald Trump den Spitznamen Pocahontas einbrachte) und zuletzt der Fall der (jüdischen) Geschichtsprofessorin Jessica Krug, die behauptete, eine „Afroamerikanerin“ aus der Bronx zu sein.

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Allen Fällen gemeinsam sei, dass offenbar über den (Opfer-)Status von Minderheiten oder aber eine möglichst exotische Herkunft Aufmerksamkeit und zum Teil auch materielle Zuwendungen generiert werden sollten. Die materiellen Zuwendungen sind im Fall Hilaria Baldwin nun zunächst einmal versiegt: Die erfolgreiche Instagramerin will auf ihrem Account nach eigenen Angaben nun erst mal kürzertreten.

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