Ankunft und Abschied liegen nah beieinander: Unter Tränen verlässt David Abraham Eintracht Frankfurt, Luka Jović trifft bei seiner Heimkehr doppelt. Beim Sieg gegen Schalke wird deutlich, wie sehr Fans fehlen.
Die Szene des Spiels: Nach 72 Minuten lief ein Angriffszug, der den Anschein hatte, einer anderen Zeit entnommen worden zu sein. Einer glorreicheren Frankfurter Zeit. Filip Kostic rannte die Außenlinie entlang, flankte in die Mitte, wo Luka Jović mit einer kräftigen Direktabnahme ins linke Eck traf. Exakt zehn Minuten zuvor war der Rückkehrer eingewechselt worden.
Ergebnis des Spiels: Auch sonst war das 3:1 (1:1) der Frankfurter Eintracht gegen den FC Schalke eines, das nicht mit Höhepunkten knauserte und dessen Verlauf hier im ausführlichen Bericht nachzulesen ist.
»Lebewohl Rundschau«: Mit einem Banner und Kränzen hat die Frankfurter Mannschaft vor Anpfiff einem 37-jährigen Fan gedacht. Der Anhänger mit dem Spitznamen »Rundschau« ist in der vergangenen Woche gestorben.
Die erste Halbzeit: Es war Spiel Nummer eins nach Schalkes Saisonsieg Nummer eins, und dementsprechend mutig liefen die Gäste an. Dadurch boten sich Frankfurt zahlreiche Chancen, die in einen äußert gerechtfertigten Führungstreffer durch André Silva mündeten (27.). Weil sich Martin Hinteregger und Kevin Trapp aufeinander verließen, Hoppe dazwischen sprintete und erbarmungslos traf (28.), war der Frankfurter Aufschwung nach einer Minute und 21 Sekunden dahin. Ralf Fährmann rettete das schmeichelhafte Schalker Unentschieden nach einem Duell mit Erik Durm in die Pause.
Die zweite Halbzeit: Sie begann erheblich weniger dynamisch, dafür mit den entscheidenden Momenten durch die Leihgabe Luka Jović, der sich außerordentlich wohlfühlte in der schwarz-roten Obhut. Nur drei Tage nach seinem Abschied von Real Madrid reichten ihm 28 Minuten in vertrauter Umgebung, um alte Gefühle bei den Eintracht-Anhängern zu entfachen. Sein letztes Bundesligator erzielte der Serbe vor genau 652 Tagen. Gegner damals: der FC Schalke 04.
Hasta luego, Vater Abraham: Für Kapitän David Abraham war es die letzte Partie in der Bundesliga. Damit ging eine Frankfurter Karriere – 179 Spiele in fünfeinhalb Jahren – leise zu Ende, der ein ehrwürdiger Abschied zugestanden hätte. Abrahams Verlust schmerzt die Anhänger, bei allem Verständnis dafür, dass er aus familiären Gründen heimkehrt, um in Argentinien mehr Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. Nach Abrahams letztem Spiel, in dem er routiniert auftrat und mehrere Schalker Konter unterband, kullerten Tränen. Sein Trikot tauschte er mit Manuel Gräfe, dem Schiedsrichter.
Die Schalker Wahrheit: Die Eintracht hat in dieser Saison noch kein Heimspiel verloren, der FC Schalke noch kein Auswärtsspiel gewonnen. Der Krisenmodus setzt sich nun als Tabellenletzter fort, weil die S04-Konkurrenten Mainz (17.) wie auch Köln (16.) und Bielefeld (15.) einen Punkt geholt hatten – nur Schalke ging an diesem Spieltag leer aus. Fast die Hälfte aller Spiele sind passé, 18 weitere bleiben für eine Renaissance.
Kommt der Erretter? Sieben Jahre spielte Klaas-Jan Huntelaar bei Schalke. In Ajax Amsterdams Kader für das heutige Ligaspiel fehlte der 37-jährige Stürmer, der 2010 zu Schalke gewechselt ist und 126 Tore schoss. Die Zeichen deuten darauf hin, dass er nach Gelsenkirchen zurückkehren und schon bald versuchen wird, den Verein mit seinen Toren vor dem Abstieg zu retten.
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