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Modernste Technik für Kläranlage - Onetz.de

Bürgermeister Thomas Falter (Wackersdorf, von links), Bürgermeisterin Martina Englhardt-Kopf (Schwandorf) und Betriebsleiter Robert Merkl stellten die neue Schlammentwässerungsanlage vor.

Bild: Marion Steffl/exb

Die Siebbandpresse, die den Schlamm aus der Verbandskläranlage Schwandorf-Wackersdorf vortrocknet, war im Sommer 2019 ausgefallen. Die Mannschaft um Betriebsleiter Robert Merkl fand zwar schnell eine kostengünstige Reparatur-Lösung. Dennoch war aber klar: Die Maschine läuft seit 1996, bringt nicht mehr die volle Leistung. Das lag nicht nur am Gerät: "Die Eigenschaften des Schlamms haben sich über die Jahre geändert", sagte Merkl, als er im Sommer 2019 den Verbandsräten die Lage darstellte. Das Gremium beschloss die Investition in neue Technik.

Bei der Klärung der Abwässer aus Schwandorf, Wackersdorf und Steinberg am See - also für rund 36000 Einwohner, dazu das Schmutzwasser aus Gewerbe und Industrie – entsteht in den Becken Überschuss-Schlamm. Der muss dauernd entnommen werden, sonst würde er letztlich in die Naab schwappen. Auf Anraten des Kläranlagen-Teams wurde beschlossen, in eine neue "Überschussentwässerungsanlage" (ÜSS) und eine Schlammentwässerungsanlage (SE) zu investieren. Beide Maschinen wurden dieses Jahr ausgeschrieben und aufgebaut.

Die neue Überschussschlammentwässerungsanlage stammt von der Firma Sülzle-Klein.

Bild: Marion Steffl/exb

Der Zweckverband Verbandskläranlage investierte dafür laut Geschäftsleiterin Marion Steffl rund 600000 Euro. "Mit den neuen Maschinen ist die Verbandskläranlage im Bereich der Schlammentwässerung wieder auf den neusten Stand der Technik", so Steffl in einer Pressemitteilung. Besonders stolz sei der Zweckverband darauf, dass durch die Mitwirkung und Zusammenarbeit aller Beschäftigten die Ausschreibung und Realisierung der Maßnahmen in Eigenregie vorgenommen werden konnten. Alle Leistungen – von der Grundlagenermittlung bis zur Endabnahme – seien durch die Mitarbeiter selbst ausgeführt worden, so Steffl. "Somit konnten für den Zweckverband Ingenieurkosten in Höhe von rund 120000 Euro eingespart werden. "

Bei der ÜSS entschied sich der Verband für einen Bandeindicker mit einer maximalen Leistung von 80 Kubikmetern pro Stunde. Nach der öffentlichen Ausschreibung erhielt die Firma Sülzle-Klein den Zuschlag. Der Anlagenbauer aus Niederfischbach (Rheinland-Pfalz) gehört nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Unternehmen der Branche.

Aus der Biologie der Verbandskläranlage werden arbeitstäglich rund 500 Kubikmeter Überschussschlamm entnommen - in der Woche also etwa so viel, wie in ein 50-Meter-Schwimmbecken Becken passt. Durch den neuen Bandeindicker wird das Material entwässert, so bleiben pro Tag noch etwa zehn Prozent oder 50 m³ übrig, die in die beheizten Faulbehälter eingebracht werden. Hier bleibt der Schlamm rund 20 Tage und fault aus. Dabei entsteht unter anderem Klärgas, das in der Anlage eine Blockheizkraftwerk befeuert.

Der restliche Schlamm muss weiter entwässert werden. Hier setzt die Kläranlage auf einen Dekanter - also eine Zentrifuge. Die Technik stellte Merkl den Verbandsmitgliedern im Sommer 2019 vor. getrocknet werden. Die beschränkte Ausschreibung zielte auf eine Maschine mit einer maximalen Leistung von 30 Kubikmeter pro Stunde. Hier erhielt die Firma Hiller den Zuschlag. Der Dekanter verarbeitet jährlich rund 23000 Kubikmeter Klärschlamm, der dann eine Trockenmasse von 27 Prozent aufweist – also immer noch 75 Prozent Wasser enthält. Die Trocknung auf einen Grad, der zur Verbrennung reicht, übernimmt die Trockungsanlage des Zweckverbands thermische Klärschlammverwertung Schwandorf (ZTKS).

Siebbandpresse defekt

Schwandorf

Hintergrund:

Energie aus eigener Erzeugung

Die Verbandskläranlage Schwandorf-Wackersdorf entsorgt die Abwässer der beiden Mitgliedsgemeinden und aus Steinberg am See. Steinberg leitet sein Schmutzwasser über Wackersdorf ein und ist nicht Verbandsmitglied.

  • Für Klärung und Schlammbehandlung verbraucht die Kläranlage viel Energie. 2019 waren das knapp 2 Millionen Kilowattstunden.
  • Die Energie wird allerdings zum großen Teil selbst erzeugt: Einmal über das Blockheizkraftwerk, außerdem über eine Photovoltaikanlage.
  • 2019 erreichte die Anlage einen Selbstversorgungsgrad von rund 85 Prozent.
  • Das kommt den Bürgern zugute: Denn Energie- und andere Betriebskosten müssen durch Abwassergebühren gedeckt werden.
  • Betriebskosten der Anlage 2019: Rund 1,7 Millionen Euro.

Haushaltsplan für Kläranlage

Schwandorf

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