Seit dem 2. November hat kein zahlender Besucher mehr seinen Fuß durch die Eingangstür gesetzt, geschweige denn seinen Körper ins angenehm temperierte Wasser eines der Becken im Aquafun versenkt: Wegen der Corona-Pandemie ist das Bad komplett geschlossen – Ende offen. Das heißt allerdings ganz und gar nicht, dass alle Systeme komplett heruntergefahren sind.
Soest – „Wenn wir hier einfach alles ausschalten und die Becken leeren würden, dann hätte das schlimme Folgen“, erklärt Geschäftsführer Timo Schirmer, warum alleine die 20 000 Euro, die im November für die Stromrechnung aufliefen, gut investiertes Geld sind. Bezahlt wurden damit in erster Linie die Aufwendungen für die Heizkosten: So wird die Wassertemperatur in den Becken bei rund 18 Grad gehalten und auch die Luft erwärmt – die tropischen Pflanzen im Bad und im Saunabereich hätten sonst keine Überlebenschancen.
Aber warum können die Becken nicht einfach abgelassen und erst wieder aufgefüllt werden, wenn der Zeitpunkt der Wiedereröffnung absehbar ist? „Dann würden uns die Fliesen reihenweise von den Beckenwänden fallen“, erklärt Schirmer, „weil die Fliesen selber und der Untergrund, auf dem sie verlegt worden sind, die Feuchtigkeit und den Druck des Wassers aus Stabilitätsgründen benötigen“.
Fünf Mitarbeiter in der Technik sorgen dafür, dass dieser Notbetrieb funktioniert, die meisten anderen der insgesamt rund 65 Personen starken Belegschaft sind in Kurzarbeit.
Der zweite Lockdown – bereits ab März war das Aquafun für rund 100 Tage geschlossen gewesen – bietet auch die Gelegenheit für ohnehin vorgesehene Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten im Saunabereich:
- Fast abgeschlossen sind die umfangreichen Arbeiten am neuen Ruhehaus am Teich des Saunagartens, das Gästen auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern höchsten Komfort bieten wird, inklusive schwebender Liegen und Himmelbetten, eines aufwendigen Lichtkonzepts und eines Kaminfeuers.
- Komplett entkernt und grundlegend saniert werden die in die Jahre gekommenen Duschen und Sanitäranlagen im Umkleidebereich der Sauna.
- In neuem Glanz erstrahlen werden bei der Wiedereröffnung, mit der Timo Schirmer erst im Frühjahr rechnet, auch der Steinliegen-Ruheraum und das Kaminzimmer.
Novemberhilfe ausgezahlt
Nachdem eine Entschädigung für die Umsatzausfälle durch die Schließung in der Vergangenheit daran gescheitert war, dass das Aquafun als Tochter der Soester Stadtwerke quasi ein öffentliches Unternehmen ist, sind jetzt erste Hilfen für den Monat November ausgezahlt worden. „Kosten für die Wassertechnik, die Chlorung, Versicherungen, Wartung und vieles anderes laufen ja weiter“, erklärt Geschäftsführer Timo Schirmer.
Die ausgezahlten 50000 Euro würden diese Aufwendungen zwar bei Weitem nicht komplett abdecken, seien aber eine willkommene finanzielle Unterstützung in dieser außergewöhnlich schwierigen Situation.
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