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Champions League: Haaland schießt Dortmund ins Viertelfinale - Süddeutsche Zeitung - SZ.de

Am Anfang und am Ende sah es so aus, als geriete Borussia Dortmund gegen den FC Sevilla noch einmal in die Bredouille. Trotz des 3:2-Sieges im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League. Die Spanier versäumten es allerdings, aus ihrer teils erdrückenden Dominanz Kapital zu schlagen. Dieses Versäumnis nutzte der Dortmunder Erling Haaland zwischenzeitlich zu seinen Gunsten. Durch zwei Treffer des Norwegers erreichten die Dortmunder im Rückspiel ein 2:2 (1:0)-Unentschieden und zogen damit ins Viertelfinale ein.

Beim skurrilen Treffer zum 2:0 benötigte Haaland drei Versuche: einen aus dem Feld und zwei Elfmeter. Und dann sah er in dieser Szene auch noch Gelb. "Eine riesige Bedeutung", maß Sportdirektor Michael Zorc dem Sieg bei, "auch wirtschaftlich." 10,5 Millionen Euro Prämie allein für den Einzug ins Viertelfinale bedeuten in Corona-Zeiten eine erhebliche Linderung.

Erstmals seit 2017 (Aus gegen Monaco) ist Dortmund wieder ins Viertelfinale der Champions League eingezogen. Zuletzt war der Klub zwei Mal nacheinander im Achtelfinale gescheitert (2019 gegen Tottenham, 2020 gegen Paris). Der Sprung unter die besten acht Klubs Europas verstärkt den Aufwärtstrend unter dem Übergangstrainer Edin Terzic, der sich in der kommenden Saison als Assistent hinter dem künftigen Chefcoach Marco Rose einreihen soll. Der designierte Co-Trainer ist mit seiner Mannschaft noch in drei Wettbewerben aussichtsreich vertreten.

Dortmund beginnt äußerst nervös

Die oberste Priorität, die neuerliche Qualifikation für die Champions League, ist in der Bundesliga derzeit vier Punkte weit weg; mit dem Einzug ins Champions-League-Viertelfinale ist so etwas wie ein Minimalziel erreicht - und im DFB-Pokal erhielten die Dortmunder mit der jüngsten Auslosung eines Halbfinal-Heimspiels gegen den Zweitligisten Holstein Kiel eine realistische Chance, erstmals seit 2017 (Pokalsieg gegen Eintracht Frankfurt) wieder ins Endspiel einzuziehen.

Für den sechsmaligen Europa-League-Sieger Sevilla hingegen bedeutete das Aus die zweite Champions-League-Eliminierung nacheinander durch einen deutschen Klub, denn zuvor waren die Spanier 2018 im Viertelfinale am FC Bayern München gescheitert.

Gegen Sevilla musste Terzic auf seinen flinken Flügelstürmer Jadon Sancho verzichten, der mit einer muskulären Verletzung noch länger ausfallen und den Borussen auch bei weiteren Zielen schmerzlich fehlen wird. Seinen Part übernahm Thorgan Hazard. In der Spitze startete jener Haaland, der beim Spiel in München mit wunder Ferse ausgewechselt worden war.

"Wir sollten das Spiel beginnen, als stünde es null zu null", hatte Zorc gesagt, bevor das Spiel bei null zu null begann. Gemeint hatte Zorc natürlich den Vorsprung aus dem Hinspiel. So etwas kann trügerisch sein, und tatsächlich begannen die Dortmunder erstaunlich nervös. Gegen druckvolle Andalusier erlaubte sich der als Innenverteidiger spielende Emre Can nach 120 Sekunden einen Fehlpass, der beinahe zum frühen Gegentor geführt hätte. Nach zehn Minuten hatten die Spanier schon drei Ecken geschlagen. Der BVB stand erheblich unter Stress.

Kuriose Szenen um Haalands zweites Tor

Der Viertplatzierte der spanischen Liga, der zuvor drei Pflichtspiele nacheinander verloren hatte, gönnte den Dortmundern kaum einen Ball. Nach 25 Minuten hob Haaland mahnend die Arme. Er kam sich vor wie ein Außenposten ohne Funkkontakt. Das war für den Norweger umso beunruhigender, als seine Mannschaft am anderen Ende des Spielfelds eine Abwehrschlacht führte.

Haaland aber ist der beste Außenposten, den man sich ohne Funkkontakt vorstellen kann. Den ersten ganz zu Ende gespielten Angriff der Dortmunder vollendete er in der 35. Minute auf Vorlage von Marco Reus zur irritierenden 1:0-Führung. Den Gästen kam Haalands Treffer spanisch vor: Waren sie dem ersten Treffer nicht viel näher gewesen? Schon. Aber sie haben halt keinen Haaland. Vielleicht haben sie nächste Saison einen in ihrer Liga. Real Madrid soll dem Vernehmen nach viel Geld in die Hand nehmen wollen, um ihn aus dem Westfalenland zu lotsen.

Bei Haalands 2:0 wurde es wild: Erst traf er in der 48. Minute aus dem Spiel heraus, der Treffer wurde wegen eines vorherigen Fouls an ihm selbst allerdings zurückgenommen und durch einen Elfmeter ersetzt; diesen schoss Haaland zwar an den Pfosten (52.), er bekam aber einen zweiten (54.), weil der Torwart Bono sich zu früh bewegt hatte. Wegen gemeiner Gestik gegen Bono sah Haaland dann auch noch Gelb. Das juckte ihn kaum. Mit 20 Treffern in 14 Champions-League-Spielen baute er seinen Rekord aus.

In der 69. Minute verkürzte Youssef En-Nesyri per Elfmeter auf 1:2. Can hatte Luuk de Jong gestoßen. In der Nachspielzeit gelang En-Nesyri per Kopf sogar noch der Ausgleich zum 2:2. Nun hätte es nur noch eines Treffers zur Verlängerung bedurft. Doch dafür war es zu spät. Der Rest war schwarz-gelber Jubel.

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