Fehlt Robert Lewandowski, fehlt dem FC Bayern mehr als ein Spieler. Ersetzbar ist der Pole nicht, das Fehlen kann nur kaschiert werden. Dafür gibt es zwei Ansätze. Einen davon hat zuletzt der Bundestrainer schon einmal für den Rekordmeister geprobt.
Nein, das durfte nun wirklich nicht passieren: Der unzerstörbar wirkende Robert Lewandowski, der in der laufenden, für den FC Bayern mit diversen Pokalwettbewerben extra aufgeladenen Superstress-Saison, nur einmal geschont wurde (und darüber überhaupt nicht erfreut war), droht pünktlich zum Start der entscheidenden Saisonphase auszufallen. Ob und wie lange der Weltfußballer, der Übertorjäger, die Lebensversicherung seinem FC Bayern nach einer Knieblessur aus dem Länderspiel der Polen gegen Andorra fehlen wird, werden Untersuchungen in München zeigen.
Der polnische Verband verkündete nach dem "Unfall" am Sonntagabend bereits eine Blessur des Außenbandes im rechten Knie - und lieferte die übliche Behandlungsdauer für solche Fälle gleich mit: fünf bis zehn Tage Pause. Das hieße im besten Falle eine Blitzgenesung zum Bundesliga-Spitzenspiel am Samstagabend, im schlechtesten das Aus für die Begegnung gegen RB Leipzig und das drei Tage später auf dem Plan stehende Viertelfinalhinspiel in der Champions League gegen das Edelensemble von Paris Saint-Germain. So oder so: Bayern-Coach Hansi Flick muss sich Gedanken machen, wie er das Lewandowski-Problem lösen kann. Denkbar sind zwei Varianten.
Die 1:1-Lösung mit Eric Maxim Choupo-Moting
Nach 24 Spieltagen hat Lewandowski schon 35 Treffer erzielt, Gerd Müllers Fabelrekord von 40 Toren wird in dieser Saison fallen. Alles andere ist unvorstellbar, angesichts der Qualität Lewandowskis und dessen Lauf. Selbst, wenn er jetzt kurz aus dem Tritt gebracht werden sollte. Die Tore des Polen sind für den FC Bayern in dieser Saison besonders wichtig, denn allzu oft müssen tatsächlich viele her: Schon 13 Mal geriet der Serienmeister 2020/21 in Rückstand, 22 Punkte machten sie aus der Hypothek noch. Lange vorbei sind die Zeiten, als der FC Bayern seine Meisterschaften mit 67 Treffern (2006) einfuhr, weil irgendwann Michael Ballack zuverlässig zum späten 1:0 einköpfte.
Gut möglich, dass auch gegen Leipzig wieder viele Tore hermüssen, um den leidlich komfortablen Vorsprung von vier Punkten auf den letzten verbliebenen Verfolger zu retten - oder doch auszubauen. Das Hinspiel endete nach einem wilden Ritt 3:3, damals kurioserweise ganz ohne Lewandowski-Treffer. Fällt der Pole aus, wird Leipzig das einzige Bundesligateam sein, gegen das er in dieser Saison nicht getroffen hat.
Dann müsste möglicherweise Eric Maxim Choupo-Moting einspringen. Den Kameruner hatte man für genau diese Momente in einer konzertierten Transferaktion kurz vor Toresschluss nach München gelotst. Als 1:1-Backup für Lewandowski. Seine Rolle hat Choupo-Moting vor allem außerhalb des Platzes gut angenommen, klaglos hält er sich in der zweiten Reihe bereit für die Gelegenheiten, die Lewandowski ihm beinahe nie lässt. Will Flick seine bestehende Formation nicht ändern, wird Choupo-Moting in Leipzig von Beginn an auflaufen. Zuletzt traf er in der Champions League gegen Lazio Rom. Nur Augenblicke, nachdem er für Lewandowski eingewechselt worden war. Da war das Achtelfinal-Duell freilich schon längst entschieden. Geht es um viel, fehlte bislang das Vertrauen in die Fähigkeiten der Zweitvertretung. Es war allerdings auch noch nicht nötig, in der Crunchtime auf dessen Dienste zu vertrauen.
Ein Vorteil der 1:1-Lösung wäre, dass Flick seine Offensive nicht mit gelernten Außenbahnern fluten müsste und stattdessen einen der torgefährlichen Flügelspieler von der Bank bringen könnte. Denn die Alternative zur Choupo-Moting-Variante wäre ein wilder Angriffswirbel ohne echten Stürmer.
Die DFB-Lösung mit Serge Gnabry
Fehlt Flick das Vertrauen in Choupo-Moting - oder ist seine Überzeugung größer, dass er Leipzig in neuer Formation besser zusetzen kann, könnte er auf den formstarken Serge Gnabry in der Spitze setzen. Die Lösung hatte zuletzt Joachim Löw in der WM-Qualifikation gegen Rumänien erfolgreich durchexerziert, Gnabry erzielte aus Mittelstürmerposition den Siegtreffer. Rückt Gnabry auch beim FC Bayern vom Flügel in die Spitze, würden wohl Kingsley Coman und Leroy Sané die Außenbahnen besetzen, Thomas Müller ist sowieso überall und als omnipräsente Anspielstation und Baumeister besonderer Situation der Türöffner für die Bayern-Offensive.
Mit dieser Hochgeschwindigkeitsvariante beraubte sich Flick einem Frischeschub von der Bank, denn seine gefährlichen Filigranflitzer stünden allesamt bereits bei Anpfiff auf dem Platz. Dennoch: Die Gnabry-Lösung dürfte die wahrscheinlichere sein. So oder so: "Bayern wird auch ohne Lewandowski eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz kriegen", sagte RB-Sportdirektor Markus Krösche der "Bild". Und dennoch: Fehlen wird Robert Lewandowski dem FC Bayern doch. Wenn er fehlt.
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