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"Ahessa? Pei!" - Kleinkinder und die neue Technik - Wormser Zeitung

Kinder lernen heute von klein auf, Medien und Technik zu bedienen. Ist das gut oder schlecht? Ein selbstkritischer Blick.

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"Ahessa? Pei!" - Na? Haben Sie erraten, was da gerade gesagt wurde? Falls nicht, hier die Auflösung:"Alexa? Play!" Die knapp Anderthalbjährige ist bereits voll im Zauber der Neuen Medien. Ich habe wohl eine Spur zu oft Tiergeräusche und "Ich bin ein dicker Tanzbär" über Alexa abspielen lassen.

Ein weiterer gern gesagter Zwei-Wort-Satz, allerdings an mich gerichtet: "Anni! Titte!" Das heißt so viel wie "Handy! Kinder!" Und sie möchte mich dazu bewegen, das Smartphone zu zücken und ihr Bilder zu zeigen. Ich stelle mir immer häufiger die Frage: Ist das jetzt gut oder schlecht, dass sie schon so auf elektronische Geräte steht?

Bei meiner Nichte und meiner kleinen Cousine fand ich es schon sehr krass, dass sie im Kleinkindalter so auf Handys standen. Bei mir entstand der Eindruck, dass die Eltern sie wohl ständig mit bunten Bildern beballern. Jetzt muss ich einsehen, dem war wohl nicht so. Unsere Kleine bekommt eigentlich nur dann das Handy, wenn sie müde ist, aber noch wach bleiben soll, zum Beispiel für die Fahrt nach Hause - Eltern verstehen dieses Dilemma. Und dann manchmal morgens, wenn ich wach werden muss. Aber das scheint zu reichen. Sobald sie nur ein Handy sieht, stürzt sie darauf zu und ist ganz aufgeregt.

Fachleute empfehlen, bis zum Alter von drei Jahren Kinder gar nicht vor den Bildschirm zu setzen, egal ob Smartphone oder Fernseher. Die Farben, die Schnitte, die Lautstärke - das sei zu viel. Mein Kompromiss sind deshalb selbstgeschossene Fotos und Videos von ihr. Ich kenne den Inhalt, brauche keine Internetverbindung und es ist nicht zu hektisch - und erschreckenderweise dennoch hypnotisch für die Kleine.

Andererseits ist das Smartphone aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ich selbst schaue oft genug darauf, beispielsweise während die sie gerade einschläft - zugegebenermaßen oft mit schlechtem Gewissen. Doch würde jemand meckern, wenn ich ein Buch lese? Eher nicht. Doch wo ist der Unterschied? Letztendlich bin ich von meinem Kind abgewandt.

Die Kleine vor der Technik zu bewahren, ist weder sinnvoll noch möglich. Stattdessen versuche ich, einen gesunden Umgang mit den Medien vorzuleben. Heißt: Nicht draufschauen, wenn man sich unterhält oder beim Essen.

Und was ist nun mit "Ahessa"? Bisher fühlt sich das Gerät noch nicht angesprochen. Und wenn es so weit ist, ist gegen ein paar Tiergeräusche wohl auch nichts einzuwenden.

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