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Es geht um mehr als Katar: Ukraine-Star bricht vor WM-Playoff in Tränen aus - n-tv NACHRICHTEN

Während die Angriffe auf die Ukraine andauern, meldet sich die Fußball-Nationalmannschaft des Landes mit einem wichtigen Spiel um die WM-Teilnahme in Katar zurück. Doch das Spiel in Schottland ist mehr als nur ein Playoff, es ist ein Signal an die Welt, dass "die Ukraine noch lebt".

Fast 100 Tage nach dem Angriff auf die Ukraine, kehrt das osteuropäische Land jetzt auf die Bühne des Weltfußballs zurück. Beim Spiel in Schottland geht es gleich um alles - um die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Der Sieger der Partie (20.45 Uhr im Liveticker auf ntv.de) im Glasgower Hampden Park zieht in das Finale der WM-Playoffs gegen Wales am kommenden Sonntag ein. Beide Nationen wollen um ihren Traum von Katar kämpfen.

Doch umso näher das Spiel rückt, umso mehr rücken diese sportlichen Dinge in den Hintergrund. Für die Ukraine geht es um viel mehr als nur die Teilnahme am Turnier in Katar. Sie wollen zeigen, dass sie noch da sind. Es ist ihr größter Erfolg. So war es wenig verwunderlich, dass Oleksandr Zinchenko, der Top-Star der Ukraine, seine Emotionen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Schottland nicht mehr unter Kontrolle halten konnte und in Tränen ausbrach.

"Jeder Ukrainer will nur eins - dass dieser Krieg aufhört", sagte der Spieler von Manchester City. "Ich habe mit Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern gesprochen. Und ich habe mit ukrainischen Kindern gesprochen, die einfach nicht verstehen, was in ihrer Heimat passiert. Sie haben nur einen Traum: den Krieg zu beenden."

Kaltstart für zahlreiche Nationalspieler

Zinchenko hatte zu Beginn des Krieges kurzzeitig erwogen, England zu verlassen und seine Heimat zu verteidigen, doch am Ende hatte er sich den Verbleib bei diesem Klub entschieden, um mit seinen Worten die Aufmerksamkeit hochzuhalten. Vergessen aber konnte er die Ukraine nie. "Was jetzt in unserem Land passiert, ist nicht akzeptabel", sagte er. "Es ist etwas, was ich nicht einmal beschreiben kann. Die Aggressionen müssen stoppen und wir müssen gewinnen. Die Ukraine ist ein Land der Freiheit, die Ukraine wird niemals aufgeben."

Auch deswegen hofft Zinchenko auf einen Erfolg in Schottland, denn die ukrainische Nationalmannschaft habe ebenfalls einen Traum, erklärte er: "Sie will bei der Weltmeisterschaft dabei sein. Sie wollen der ukrainischen Bevölkerung diese unglaublichen Emotionen schenken, denn die Ukrainer und Ukrainerinnen brauchen dies in dieser Zeit."

Doch das ist keine leichte Aufgabe. Anders als Zinchenko haben zahlreiche Nationalspieler seit Kriegsbeginn kein Pflichtspiel mehr absolviert. Der Spielbetrieb der heimischen Liga wurde nach der Winterpause nicht mehr aufgenommen. Es gab einige Spiele der Topteams, wie das von Dynamo Kiew gegen Borussia Dortmund Ende April, doch einen geregelten Ligabetrieb konnten dadurch nicht ersetzt werden.

Die Ukraine lebt noch

Und so ist es wenig verwunderlich, dass auch ehemalige Nationalspieler nicht in erster Linie an einen Sieg gegen Schottland denken. "Das Spiel zeigt der Welt, dass die Ukraine noch lebt", sagte der 64-jährige Sergei Baltacha der "Daily Mail". Der aus Mariupol stammende Vize-Europameister von 1988 lebt seit langer Zeit in Schottland.

Er war nach seinem Wechsel von Dynamo Kiew zu Ipswich Town im Jahr 1988 der erste Sowjet-Profi in England und blieb in Großbritannien. Sein 67-jähriger Bruder hingegen verblieb in der Ukraine und gehörte am Anfang des russischen Angriffs trotz seines hohen Alters zu den Verteidigern der Hauptstadt Kiew.

"Manchmal ist der Fußball nicht so wichtig. Es wird keine einfache Aufgabe für die Ukraine. Sie konnten sich nicht richtig vorbereiten. Aber die Menschen in der Ukraine, die, die das Land verteidigen, werden zuschauen. Ein Sieg wäre toll, aber das Wichtigste ist, dass wir dieses Spiel vor den Augen der Weltöffentlichkeit spielen können."

Schottland in der Zwickmühle

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Auch die Nationalmannschaft hatte sich nach einer längeren Pause im Trainingszentrum des slowenischen Verbandes nahe Ljubljana zusammengefunden, um sich dort auf die Playoff-Spiele vorzubereiten. Hin und wieder bestritten sie Spiele, wie am 10. Mai gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Jetzt geht es gegen Schottland, jetzt geht es um das Ticket zur Fußball-Weltmeisterschaft. Ungewöhnlich auch für den Gastgeber, der in der Aufregung der ersten Kriegstage sofort einer Verlegung des Spiels zugestimmt hatte.

"Jeder will, dass die Ukraine gewinnt, und wenn es ein anderes Land wäre, würde ich das auch wollen. Aber leider spielen sie jetzt gegen mein Land", sagte Andrew Robertson, der in Diensten von Liverpool stehende Kapitän der schottischen Auswahl: "Am Mittwoch müssen wir bereit sein, um unsere Träume zu kämpfen."

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