Kaum zu sehen: Ein Rehkitz liegt verborgen in einer Wiese. Ein Landwirt könnte das Tier vom Traktor aus nicht erkennen. Bild: Tobias Schmitt
Im Landkreis vertreiben Jagdpächter und Landwirte vor der Mahd mit einfachen Methoden oder ausgefeilter Technik Tiere von den Wiesen. So wollen sie verhindern, dass zum Beispiel Rehkitze getötet werden.
Passanten schauen erstaunt, wenn Dieter Göbel mit einem seltsamen Gestell um den Hals über die Felder rund um Überau im Odenwald marschiert. Links und rechts ragt die Metallkonstruktion etwa drei Meter hinaus, an der Unterseite befinden sich kleine Sensoren. Jagdpächter Göbel ist nicht etwa auf Schatzsuche, sondern im Auftrag des Tierschutzes unterwegs. Er schreitet Felder ab, die wenige Stunden später gemäht werden sollen, und spürt mit dem seltsamen Gerät vor allem Rehkitze auf, die sich in kleinen Kuhlen an den Boden kauern und vom Landwirt auf seiner Mähmaschine nicht zu sehen sind. Immer wieder gibt es Bilder von Rehkitzen, die von Mähmaschinen zerstückelt wurden. Das soll im Landkreis Darmstadt-Dieburg so weit als möglich vermieden werden.
Dafür steht Göbel in aller Frühe auf und macht sich auf den Weg, bevor die schweren Mähmaschinen anrücken. Findet er ein Rehkitz, wird es nach Möglichkeit in ein Behältnis gepackt und aus der Gefahrenzone gebracht. Oder ihm wird eine Holzkiste übergestülpt und der Standort mit einer Fahne markiert, damit der Landwirt dort nicht mäht. Dabei ist größte Vorsicht geboten, denn die Tiere dürfen nicht nach Mensch riechen. Handschuhe und eine große Portion Heu, mit der das Tier gepackt wird, sind deshalb Pflicht.
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