Die Waldbrandgefahr Unterfranken hat seit Tagen die höchste Warnstufe erreicht. Erst Donnerstag gab es einen großen Flächenbrand in Niedernberg im Landkreis Miltenberg. Und wie schlimm die Trockenheit noch werden kann, sehen wir bei den Flächenbränden in Südeuropa. Doch die Feuerwehr in Bayern reagiert und rüstet sich auch hier mit moderner Technik für Waldbrände.
Klimawandel: große Waldbrände werden wahrscheinlicher
Neue Fahrzeuge zur Brandbekämpfung sind bei einem Termin des Innenministeriums am Würzburger Schenkenturm vorgestellt worden. Denn auch in Bayern könnten großflächige Waldbrände in den kommenden zehn Jahren vermehrt auftreten. Dafür müssten sich die Wehren rüsten, so Matthias Ott vom Bayerischen Innenministerium. Er setze voll und ganz auf die 7.500 kommunalen Feuerwehren mit 300.000 Einsatzkräften, die überall in Bayern sehr schnell vor Ort sind und bisher immer frühzeitig die Waldbrände bekämpft hätten. Aber die neue Bedrohung bedeute auch: "Wir müssen die Wehren jetzt für die Zukunft wappnen und ausstatten."
Hubschrauber präsentieren Brandbekämpfung aus der Luft
Am Schenkenturm wurde die Brandbekämpfung aus der Luft mit Hilfe von Hubschraubern demonstriert und die neuen, geländegängigen sowie extrem hitzebeständigen Feuerwehr-Fahrzeuge präsentiert – im trockenen Gelände in den Hügeln über Würzburg. Drei Waldbrandlöschfahrzeuge mit neuestem technischen Standard sind im Einsatz. Die 14 Tonnen schweren Fahrzeuge können problemlos unwegsames Gelände passieren, über Baumstämme fahren und Hügel erklimmen. 3.000 Liter Wasser haben sie an Bord. Die Leitungen sind feuerfest, also mit speziellem Material ummantelt, damit sie bei Hitze nicht schmelzen. "Einige dieser neuen Ausstattungen haben wir von den Südeuropäern übernommen, wir tauschen uns auch im taktischen Belangen aus, da sind Kollegen unserer Feuerwehrschulen auch im Ausland und lernen," ergänzt Ott.
Waldbrandgefahr: Main-Spessart besonders betroffen
Die Federführung der Übung hatte Technik-Abteilungsleiter Stephan Brust von der Feuerwehrschule Würzburg. Er ist auch Kreisbrandinspektor für den Bereich Karlstadt in Main-Spessart. Und gerade sein waldreicher Landkreis leidet aktuell so sehr unter der Trockenheit, dass sogar ein Grillverbot eingeführt wurde. Eingesetzt wird zur Waldbrandbekämpfung zum Beispiel künftig auch ein neuer Versorgungs-Lkw mit modularem Gerätesatz. Mit zusätzlicher Ausstattung kann der geländegängige Fahrzeugtyp auch bei Hochwasser hilfreich sein. Der Lkw demnächst trifft bald im Landkreis Main-Spessart ein, finanziert vom Freistaat.
Zwei zur Waldbrandbekämpfung geeignete Fahrzeuge sind in Main-Spessart bereits vorhanden: das "Löschgruppenfahrzeug 20 Katastrophenschutz" und der "Schlauchwagen 2000", bei der Präsentation am Schenkenturm vorgeführt von den Feuerwehren Mittelsinn und Homburg. Diese Katastrophenschutzfahrzeuge sind vom Bund finanziert und vielseitig einsetzbar. In zehn Jahren sollen mindestens drei solcher Fahrzeuge in jedem bayerischen Landkreis vorhanden sein, so Matthias Ott.
Wasserfilm schützt Kabine und Reifen vor den Flammen
Die Feuerwehrteams können sich in den neuen Fahrzeugen durch Brände bewegen, erklärt Ott weiter. Und es gibt weiteres Spezial-Equipment: Das Fahrzeug kann sich selbst, die Kabine und die Reifen von außen mit Wasser besprühen. So kann sich die Besatzung im Fahrzeuginnern in Sicherheit bringen und hat sogar eigene Atemluft für etwa zehn Minuten. Maximal sechs Leute können mit dem Fahrzeug fliehen oder abwarten, bis die Gefahr vorüber ist. Auch diese Entwicklung stammt aus Südeuropa, wo es schon tote und schwer verletzte Feuerwehrleute bei Waldbränden zu beklagen gab.
Rund eine halbe Million Euro kostet so ein Löschfahrzeug, der Freistaat fördert seit diesem Jahr die Anschaffung für Kommunen mit 90.000 Euro. Zudem sollen laut Ott im gesamten Freistaat kleinere Feuerwehreinheiten speziell für die Waldbrandbekämpfung aufgebaut werden. Jeder Landkreis solle künftig einen Katastrophenschutzzug stellen. Diese Züge könnten dann bei Großlagen sogar über den Regierungsbezirk hinaus aktiviert werden.
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