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Tour de France: Van Aert fährt zum Etappensieg – Philipsen jubelt zu früh - DER SPIEGEL

Wout van Aert feiert mit seinem Team

Wout van Aert feiert mit seinem Team

Foto: Guillaume Horcajuelo / AFP

Der Belgier Wout van Aert hat die vierte Etappe der 109. Tour de France gewonnen und seine Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Bei der Rückkehr nach Frankreich siegte der 27-Jährige am Dienstag nach 171,5 Kilometern von Dünkirchen nach Calais im Alleingang vor seinem Landsmann Jasper Philipsen und dem Franzosen Christophe Laporte. Van Aert, der sich mit einer scharfen Attacke am letzten Anstieg des Tages abgesetzt hatte, holte damit nach drei zweiten Plätzen seinen ersten Tagessieg bei der Tour 2022.

Elf Kilometer vor dem Ziel setzte sein Team Jumbo-Visma eine Attacke an der knapp einen Kilometer langen Cote du Cap Blanc-Nez. Das Team mit den Favoriten Primoz Roglic und Jonas Vingegaard fuhr das gesamte Feld auseinander, auch Titelverteidiger Tadej Pogacar hatte zunächst Probleme. Van Aert ging als Erster über die Kuppe und raste allein in Richtung Ziel. Dahinter fuhr das Feld nach einer kurzen unübersichtlichen Phase wieder zusammen.

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»Ich hatte die Nase voll von Massensprints. Das Risiko wollte ich nicht mehr eingehen«, scherzte van Aert.

Philipsen gewann als Zweiter den Sprint des Feldes und dachte zunächst, er hätte die Etappe gewonnen. Schließlich wurde er vom drittplatzierten Christophe Laporte aufgeklärt.

Der jubelnde Jasper Philipsen musste darauf hingewiesen werden, dass jemand anderes schneller war

Der jubelnde Jasper Philipsen musste darauf hingewiesen werden, dass jemand anderes schneller war

Foto:

IMAGO/JASPER JACOBS / IMAGO/Belga

Der erste Tag nach dem Dänemark-Gastspiel verlief zunächst wie die Flachetappen in Skandinavien. Bergtrikot-Träger Magnus Cort riss aus – diesmal mit dem Franzosen Anthony Perez – dahinter langweilte sich das Feld bis zur Attacke von van Aert. Durch die gesammelten Punkte dürfte der in seiner dänischen Heimat gefeierte Cort das Bergtrikot erst bei der ersten Bergankunft am Freitag verlieren.

Nun kommt das Kopfsteinpflaster

Deutlich mehr Spannung verspricht das Teilstück am Mittwoch von Lille nach Arenberg. Elf Kopfsteinpflastersektoren müssen bewältigt werden, der erste kommt nach rund 74 Kilometern. Insgesamt stehen 19,4 Kilometer des holprigen Untergrunds der nordfranzösischen Feldwege auf dem Programm. Im Vergleich zur bisher letzten Kopfsteinpflasteretappe der Tour 2018 wählten die Organisatoren längere Sektionen.

Alleskönner van Aert, der im Vorjahr im Sprint, im Zeitfahren und am Mont Ventoux Tour-Tagessiege gefeiert hatte, dürfte auch am Mittwoch bei der »Roubaix-Etappe« zu den Favoriten gehören, das »Maillot jaune« erst am Freitag bei der ersten Bergankunft auf der Planche des Belles Filles ernsthaft in Gefahr geraten.

Als Topfavorit gilt Mathieu van der Poel, der bereits zweimal die Flandern-Rundfahrt gewann. Aus deutscher Sicht könnte zudem Nils Politt Chancen haben. Der deutsche Meister ist in Topform, wurde 2019 Zweiter bei Paris-Roubaix. Womöglich muss der Kölner jedoch seinen Kapitän Alexander Wlassow beschützen und sicher über das Pflaster geleiten.

ngo/dpa/sid/AP

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