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Autor Salman Rushdie in den USA auf Bühne angegriffen - tagesschau.de

Stand: 12.08.2022 19:01 Uhr

Der Schriftsteller Salman Rushdie ist in den USA auf einer Bühne angegriffen worden. Laut Polizei erlitt er eine Stichwunde. Rushdies Buch "Die satanischen Verse" hatte vor 30 Jahren Todesdrohungen zur Folge.

Der Autor Salman Rushdie ist auf einer Bühne im US-Bundesstaat New York angegriffen worden. Das bestätigte die Polizei. Demnach erlitt der 75-Jährige eine Stichwunde am Hals. Der Tatverdächtige wurde festgenommen.

Der Mann sei in einer Veranstaltungshalle im Ort Chautauqua auf die Bühne gerannt und habe Rushdie und einen Interviewer attackiert, teilte die Polizei mit. Der Schriftsteller sei mit einem Hubschrauber in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht worden. "Über seinen Zustand ist nichts bekannt." Der Interviewer habe eine Kopfverletzung.

Die "New York Times" zitierte eine Zeugin: "Es gab nur einen Angreifer." Dieser sei schwarz gekleidet gewesen. "Er hatte ein loses schwarzes Kleidungsstück an. Er rannte blitzschnell auf ihn zu."

Fatwa wegen "Die satanischen Verse"

Rushdies Buch "Die satanischen Verse" ist im Iran seit 1988 verboten. Das Werk gilt vielen Muslimen als blasphemisch. 1989 erließ der inzwischen verstorbene Oberste Geistliche im Iran, Ajatollah Ruhollah Khomeini, eine Fatwa. Sie rief zur Tötung Rushdies und all derer auf, die an der Verbreitung des Buches beteiligt waren. In dem Land wurden mehr als drei Millionen Dollar Belohnung für die Tötung des Autors ausgesetzt.

Ein japanischer Übersetzer wurde später tatsächlich getötet. Rushdie musste untertauchen und erhielt Polizeischutz. Formell widerrufen ist die Fatwa bis heute nicht. Die Lage entspannte sich aber in den späten 1990er-Jahren, nachdem die Regierung des Iran 1998 erklärte, Rushdies Ermordung nicht zu unterstützen.

Weiter Drohungen und Boykotte

Drohungen und Boykotte gegen literarische Veranstaltungen, an denen Rushdie teilnahm, gab es jedoch weiter. Dass Rushdie 2007 von Königin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen wurde, löste im Iran und in Pakistan Proteste aus.

Nach Angaben seines Verlags aus dem vergangenen Jahr hat die Fatwa des Ajatollahs für den Schriftsteller aber keine Bedeutung mehr. Rushdie sei nicht mehr eingeschränkt in seiner Bewegungsfreiheit und brauche auch keine Bodyguards mehr.

Geboren wurde der Autor im Jahr der indischen Unabhängigkeit 1947 in der Metropole Mumbai (damals Bombay). Er studierte später Geschichte am King's College in Cambridge. Seinen Durchbruch als Autor hatte er mit dem Buch "Mitternachtskinder", das 1981 mit dem renommierten Booker Prize ausgezeichnet wurde.

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