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Im Buckingham-Palast: Prinzessin Kate trifft ukrainische First Lady Selenska - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Prinzessin Kate (40) hat sich vor dem Staatsbegräbnis von Königin Elisabeth II. mit der Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete, empfing die Prinzessin von Wales Olena Selenska am Sonntagnachmittag im Londoner Buckingham-Palast. Zuvor hatte Selenska den im britischen Parlament aufgebahrten Sarg der Königin besucht. Kate, die mit Thronfolger Prinz William verheiratet ist, trägt seit dem Tod der Königin den Titel, den früher Williams Mutter Diana getragen hatte.

Neben Selenska waren zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie gekrönte Häupter aus aller Welt zu einem Empfang im Buckingham-Palast eingetroffen. König Charles III. und Königsgemahlin Camilla hatten dazu in die Hauptresidenz des britischen Monarchen in London geladen. Auch weitere Mitglieder der Royal Family sollten daran teilnehmen.

Auf Fernsehbildern war unter anderem zu sehen, wie der frühere spanische König Juan Carlos an einem Stock die Stufen zum Schloss hinaufging. Auch sein Sohn König Felipe VI. und Königin Letizia sowie das schwedische Königspaar Carl Gustav XVI. und Silvia und Königin Margrethe II. von Dänemark gehörten zu den Gästen.

Später trafen auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, US-Präsident Joe Biden und der japanische Kaiser Naruhito mit ihren Partnerinnen ein. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wurde ebenfalls zu diesem Anlass erwartet.

Steinmeier spricht von „Jahrhundertereignis“

Der Bundespräsident hat auf die Einzigartigkeit des Ereignisses hingewiesen. Das Staatsbegräbnis am Montag sei ein „Jahrhundertereignis", sagte Steinmeier am Sonntagabend im ZDF-„heute-journal". Die Queen habe „Autorität durch ihre Beständigkeit, ihre Erfahrung" erlangt. Eine 70-jährige Regentschaft werde aber kaum noch einmal möglich sein, sagte der Bundespräsident. Am Sonntagabend hat er zusammen mit seiner Frau persönlich am Sarg Abschied genommen. Im Livestream aus der Westminster Hall des britischen Parlaments war zu sehen, wie das Paar für einige Minuten schweigend auf den dort aufgebahrten Sarg blickte und sich verneigte.

„Das kann man nicht nachahmen", sagte er auf die Frage nach dem Vorbildcharakter der Queen. „Aber es zeigt sich, dass die Königin Mittel und Wege gefunden hat, in die Bevölkerung hineinzuwirken, Versicherung zu geben, dass dieses Land trotz aller Probleme eine Zukunft hat", sagte Steinmeier mit Blick auf Großbritannien. Dies sei auch die Aufgabe eines deutschen Bundespräsidenten. 

Verständnis zeigte Steinmeier dafür, dass zahlreiche Staatsgäste, die zur Trauerfeier nach London gereist sind, in Bussen durch London gefahren werden. „Ich nehme das hier überhaupt nicht übel", sagte er. Das Staatsbegräbnis sei „eine Riesenorganisationsaufgabe", die die Briten „in hervorragender Weise gelöst haben". Zudem habe sich so die Möglichkeit ergeben, mit zahlreichen anderen Staatsgästen ins Gespräch zukommen, betonte der Bundespräsident, der zusammen mit seiner Frau Elke Büdenbender an den Trauerfeierlichkeiten in London teilnimmt. 

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine warnte der Bundespräsident jedoch vor überhöhten Erwartungen: „Wir dürfen nicht erwarten, dass von solchen Begegnungen am Rande von Trauerfeiern neue Initiativen etwa für Friedenslösungen ausgehen oder plötzlich Ideen wachsen, wie der Krieg in der Ukraine zu beenden ist."

Biden und First Lady nehmen Abschied 

Zuvor hatten US-Präsident Joe Biden und seine Ehefrau Jill am Sonntag von Elisabeth II. an deren im britischen Parlament aufgebahrten Sarg persönlich Abschied genommen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie der demokratische Politiker und die First Lady der Vereinigten Staaten am frühen Abend von einem Podest am Rande der Westminster Hall schweigend auf den Sarg blickten.

Der US-Präsident bekreuzigte sich. Begleitet wurden das Paar von der US-Botschafterin in Großbritannien, Jane Hartley. Kurze Zeit später verließ der Konvoi das Parlamentsgelände. Jill Biden winkte den Menschen zu, die sich am Straßenrand versammelt hatten. Die Bidens und Hunderte weitere Staats- und Regierungschefs sowie Monarchen und andere Würdenträger werden am Montag bei der Trauerfeier für die Queen in der Westminster Abbey erwartet.

Jill (r.) und Joe Biden am Sonntagabend in Westminster Hall.

Jill (r.) und Joe Biden am Sonntagabend in Westminster Hall. : Bild: AFP

Der Sarg der am 8. September im Alter von 96 Jahren gestorbenen Queen ist seit Mittwoch im Parlament aufgebahrt. Viele Tausende nutzen die Gelegenheit, um ihrer Monarchin die letzte Ehre zu erweisen, und nahmen dafür stundenlanges Anstehen in einer kilometerlangen Warteschlange in Kauf. Die öffentliche Aufbahrung sollte erst am Montag in den Morgenstunden enden.

Landesweite Schweigeminute

In ganz Großbritannien haben die Menschen am Sonntagabend eine Schweigeminute für Königin Elisabeth II. gehalten. Sie begann mit einem einzigen Glockenschlag von Big Ben in London um 20 Uhr Ortszeit. Landesweit hielten die Menschen vor ihren Häusern, bei Veranstaltungen oder Mahnwachen inne, um der am längsten dienenden Monarchin der britischen Geschichte zu gedenken. Das Programm in Fernseh- und Radiosendern stoppte.

Premierministerin Liz Truss und ihr Mann Hugh O'Leary begingen das stille Gedenken vor der berühmten schwarzen Tür des Regierungssitzes 10 Downing Street. Auch in Kirchen, Vereinsheimen und zu Hause nutzten viele Menschen die Gelegenheit, über das Leben und Wirken der Monarchin zu reflektieren.

König Charles dankbar für Anteilnahme

König Charles III. hat sich für die große Anteilnahme nach dem Tod seiner Mutter bedankt. „Meine Frau und ich waren tief berührt von den vielen Kondolenzbotschaften und der Unterstützung, die wir aus dem ganzen Land und aller Welt in den vergangenen zehn Tagen bekommen haben“, sagte der Monarch am Sonntagabend einer Mitteilung des Buckingham-Palastes zufolge.

König Charles und seine Frau Camilla waren nach dem Tod der Queen durch alle vier britischen Landesteile gereist. Überall seien sie gerührt gewesen über all jene, die gekommen seien, um der gestorbenen Königin ihren Respekt zu erweisen. „Während wir uns alle auf das letzte Lebewohl vorbereiten, will ich diese Gelegenheit nutzen und all den unzähligen Menschen danken, die meiner Familie und mir in dieser Zeit der Trauer eine solche Unterstützung und Trost waren“, sagte der König.

Wahlkampf während Trauerfeierlichkeiten

Trotz eines deutlichen Rückstands in Umfragen hat sich der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro zwei Wochen vor der Präsidentenwahl siegessicher gezeigt. Bolsonaro äußerte sich in London, wo er sich anlässlich der Trauerfeierlichkeiten für die gestorbene Königin Elisabeth II. aufhielt. „Es ist unmöglich, dass wir im ersten Durchgang nicht gewinnen“, sagte Bolsonaro von der Residenz des brasilianischen Botschafters aus, vor der sich Anhänger versammelt hatten, wie das brasilianische Nachrichtenportal „G1“ am Sonntag berichtete. „Wo ich hinkomme, ist die Akzeptanz schlichtweg außergewöhnlich.“

Umfragen deuten seit Wochen daraufhin, dass der rechte Scharfmacher im größten Land Lateinamerikas nach dieser Amtszeit abgelöst wird. So lag Bolsonaro in der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha von Donnerstag hinter Ex-Präsident und Linken-Ikone Luiz Inácio Lula da Silva.

Bei der ersten Wahlrunde am 2. Oktober kann Lula nach jetzigem Stand demnach auf rund 45 Prozent der Stimmen hoffen. Bolsonaro würde demnach etwa 33 Prozent der Stimmen erhalten. Weit abgeschlagen dahinter liegt der sozialdemokratische Politiker Ciro Gomes, der in der Umfrage auf 8 Prozent kam. In Brasilien war erwartet worden, dass Bolsonaro die London-Reise auch für Wahlkampfzwecke nutzen würde – auch um zu zeigen, dass er international nicht isoliert ist.

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