VfL will Vertrag auflösen
Nur etwas mehr als sieben Monate nach seiner Rückkehr zum VfL Wolfsburg hat Max Kruse bei den Niedersachsen keine Zukunft mehr. Nachdem VfL-Coach Niko Kovac den 34-Jährigen zunächst nicht in den Kader für das Auswärtsspiel in Frankfurt berufen hatte, schloss der Trainer im Anschluss an den 1:0-Sieg der „Wölfe“ beim TV-Sender „Sky“ ein Comeback des Routiniers kategorisch aus.
„Wir verlangen von jedem Spieler eine hundertprozentige Identifikation und Konzentration mit Fokus auf den VfL. Das Gefühl hatten wir nicht mit Max. Von daher war er nicht dabei und wird auch in Zukunft dann nicht dabei sein“, erklärte der Kroate. Auf die Nachfrage, ob damit eine große Bundesliga-Karriere zu Ende gehe, antwortete Kovac knapp: „Ja.“ Ob Kruse wirklich nicht mehr spielen werde? „Nein.“ Er habe als Trainer die Verantwortung, der Mannschaft zu helfen, sagte Kovac. „Wir haben keine Impulse von Max gesehen, dass er der Mannschaft helfen kann. Der Klub steht über allem, und deswegen haben wir gemeinsam die Entscheidung getroffen.“ Auch auf der anschließenden Pressekonferenz stellte der Trainer klar: „Er wird kein Spiel mehr machen.“
Community Jetzt im Forum über den VfL Wolfsburg diskutieren Hier entlang Update 11.09., 16:12 Uhr: Wolfsburg hofft nach der Ausbootung Kruses auf eine Vertragsauflösung oder einen Transfer spätestens im Winter. „Wir werden das regeln, aber nicht auf dem Marktplatz. Das sind Dinge, die bilateral besprochen werden“, sagte Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke am Sonntag dem „Kicker“. Schmadtke sprach von einer gemeinsamen Entscheidung, „dass der Einfluss von Max nicht mehr gewollt war und nicht förderlich war. Er hat keinen goldenen Löffel gestohlen. Max hat uns in der vergangenen Rückrunde in einer komplizierten Situation mit seinen Toren und Vorlagen geholfen. Jetzt haben wir eine Entscheidung getroffen, die wichtig ist für die Langzeitperspektive.“
Max Kruse wechselte im Winter wegen des Geldes zum VfL Wolfsburg
Kruses Wechsel von Union Berlin nach Wolfsburg hatte im Wintertransferfenster Aufsehen erregt, da der Transfer für viele überraschend kam und der Profi keinen Hehl daraus gemacht hatte, sich aufgrund des lukrativen Angebots für den VfL und gegen Union entschieden zu haben. Seither hatte er es in 19 Partien auf 8 Torbeteiligungen gebracht – seine erste Amtszeit beim VfL 2015/16 mitgerechnet, erzielte Kruse für Wolfsburg 16 Tore in 62 Spielen und bereitete weitere 13 vor. In der aktuellen Spielzeit war er nach dem Trainerwechsel von Florian Kohfeldt zu Niko Kovac mehrfach öffentlich mit letzterem aneinander geraten, insbesondere Kruses Fitness und Lebenswandel sind dem Trainer dem Vernehmen nach ein Dorn im Auge. Nach zunächst sporadischen Einsatzzeiten spielte Kruse zuletzt zwar gegen Leipzig und Köln 90 Minuten durch, blieb dabei jedoch blass.
In Frankfurt setzte Kovac seine Suche nach einem zündenden taktischen System und einer erfolgreichen Startelf fort, kehrte mit einem 4-4-2 zur Viererkette zurück und veränderte wie in jedem Spiel das Personal, diesmal auf drei Positionen im Vergleich zum 2:4 gegen Köln. Kruse gehörte nicht zum Kader. Angesprochen auf die Personalie hatte er sich noch im Vorfeld des Spiels bedeckt gehalten: „Es macht keinen Sinn, über Einzelne zu diskutieren. Wir sind eine Mannschaft, jeder muss seinen Beitrag leisten, dass wir erfolgreich sind. Jeder Einzelne muss mitarbeiten. Der Fußball ist inzwischen so gut geworden, dass es mit nur mit zehn, neun oder sieben Feldspielern nicht reicht.“
Kruse soll sich am Samstag während der Bundesliga-Spiele in Berlin aufgehalten haben. Sein Vertrag bei den Niedersachsen läuft noch bis zum Saisonende, doch die Zeichen stehen nach den jüngsten Aussagen Kovacs auf Abschied – spätestens wohl im Wintertransferfenster.
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