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Vor Staatsbegräbnis der Queen: Charles III. überrascht wartende Trauernde | tagesschau.de - tagesschau.de

Stand: 17.09.2022 20:39 Uhr

Eine kilometerlange Schlange und rund 14 Stunden Wartezeit konnte viele Menschen nicht davon abhalten, sich von der Queen vor der Beisetzung zu verabschieden. König Charles III. und sein Sohn William besuchten die Trauernden überraschend.

Der britische König Charles III. und sein Thronfolger Prinz William haben überraschend Wartende in der Schlange vor dem Sarg von Königin Elizabeth II. besucht. Sie begrüßten nahe der Lambeth Bridge in London Menschen, die am Sarg vorbeigehen wollten, und bedankten sich bei ihnen. Beide gaben Wartenden die Hand.

Die Menge begrüßte die beiden Royals mit Applaus, Jubel und "God save the King"-Rufen. "Ich hoffe, Sie sind nicht allzu durchgefroren", sagte der neue König der BBC zufolge zu einer Frau in der Schlange. Charles hat seit dem 8. September als König mehrere spontane Auftritte absolviert, um Bürger zu treffen.

Behörden raten von Anreise ab

Die Schlange ist in den vergangenen Tagen stetig gewachsen. Die Strecke führt über rund acht Kilometer vom britischen Parlament, wo der geschlossene Sarg der Queen in der Westminster Hall aufgebahrt ist, entlang der Themse bis zum Southwark Park. Tausende warteten in der Nacht, um vor der Trauerfeier am Montag der Queen die letzte Ehre zu erweisen. Es war mit sechs Grad Celsius die kälteste Nacht in London seit Monaten.

Angesichts des enormen Andrangs der Trauernden rieten die Behörden vorerst davon ab, sich für den Abschied anzustellen. Die Behörden schätzten die Wartezeit am Mittag auf rund 14 Stunden. Zuvor waren sogar Wartezeiten von mehr als 24 Stunden gemeldet worden.

Bereits gestern hatten die Sicherheitskräfte den Zugang zur "Queue", die bereits als gesellschaftliches Großereignis gilt, für sieben Stunden ausgesetzt. Die Regierung erklärte, in dem Park am Ende der kilometerlangen Schlange sei kein Platz mehr. Daraufhin bildete sich eine inoffizielle Warteschlange für die Warteschlange. Nach Schätzung der Londoner Verkehrsbehörden werden bis Montagmorgen insgesamt 750.000 Menschen der Queen die Aufwartung gemacht haben.

Kinder und Enkel halten Totenwache ab

Zu den Trauernden in der Westminister Hall gehörten am Freitag auch Charles III. und seine drei Geschwister. Am Sarg ihrer Mutter hielten Charles, Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward am Abend eine Totenwache ab. Zwölf Minuten lang standen sie schweigend und mit gebeugten Häuptern da, während weiter Trauernde durch Westminster Hall zogen. Alle vier trugen Galauniformen. Die vier Kinder der Verstorbenen hatten bereits am Montagabend in Edinburgh eine Totenwache abgehalten. Dort war der Sarg zunächst aufgebahrt gewesen, bevor er nach London übergeführt wurde.

Die Kinder der Queen, Edward, Andrew, Charles und Anne, erschienen in Galauniformen zur Totenwache für ihre Mutter. Bild: dpa

Die acht Enkel von Queen Elizabeth II. hielten eine rund 15-minütige Totenwache am Sarg ihrer Großmutter ab. Auf Wunsch ihres Vaters König Charles III. trugen sowohl Thronfolger Prinz William (40) als auch Prinz Harry (38) Militäruniformen. Bei den bisherigen Zeremonien hatte Harry, der in Afghanistan gedient hat, im Gegensatz zu seinem Bruder zivile Kleidung getragen - er musste seine militärischen Titel mit dem Abschied aus dem Königshaus niederlegen.

Die übrigen Enkelinnen und Enkel trugen formelle schwarze Kleidung. William und Harry standen an Kopf und Fuß des Sarges. An den langen Seiten und stellten sich die Kinder von Queen-Tochter Prinzessin Anne, Zara Tindall und Peter Phillips sowie die Töchter von Prinz Andrew, Beatrice und Eugenie, auf. Auch die jüngsten Queen-Enkel, Lady Louise und Viscount Severn, die Kinder von Prinz Edward, nahmen an dem Abschied von ihrer Großmutter teil.

Auch die Enkelkinder von Königin Elizabeth II. hielten eine Totenwache am Sarg ihrer Großmutter Bild: dpa

Vereinigtes Königreich steht still

Bis Montagmorgen bleibt der Westminster-Saal mit dem aufgebahrten Sarg der Monarchin für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet. Die Trauerfeier für die Queen findet am Mittag in der Londoner Westminster Abbey statt. Dazu werden etwa 2000 Gäste erwartet, darunter Mitglieder anderer Königshäuser und Staatsoberhäupter aus aller Welt wie US-Präsident Joe Biden, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der japanische Kaiser Naruhito. 

Die Beisetzung von Elizabeth II. findet am Abend im Familienkreis auf Schloss Windsor statt. Das Vereinigte Königreich steht den ganzen Tag über weitgehend still. Zu Ehren der Queen wird der Montag einmalig zum arbeitsfreien Feiertag. Die Maßnahmen sind weitreichend: Schulen und viele Geschäfte sind geschlossen, auch Supermärkte werden stundenlang schließen. Der wichtigste Flughafen London-Heathrow streicht mehr als 100 Flüge und verschiebt weitere. Nicht notwendige Operationen wurden ebenso abgesagt wie Gerichtsverfahren.

Mehr als 10.000 Beamte im Einsatz

Die Trauerfeierlichkeiten werden von einem riesigen Sicherheitsaufgebot begleitet. Die Londoner Polizei erklärte, dies sei der größte Einsatz ihrer Geschichte. Der Aufwand werde größer als zu den Olympischen Spielen 2012, als täglich 10.000 Beamte im Dienst waren, hieß es. Die Absperrungen in der Innenstadt, um die Menschenmassen zu lenken, seien aneinandergereiht 36 Kilometer lang. Drohnenflüge sind verboten.

Für Beunruhigung sorgte am Freitagmorgen ein Messerangriff im Zentrum von London, bei dem zwei Polizisten verletzt wurden. Einer von ihnen habe "lebensverändernde" Verletzungen erlitten, teilte die Polizei mit. Auch der Angreifer kam ins Krankenhaus. Einen Terrorhintergrund schloss die Polizei jedoch aus. Auch in Windsor sind ein großer Polizeieinsatz mit 2000 Beamtinnen und Beamten, Sicherheitschecks wie am Flughafen und Straßensperren geplant.

Charles III. schließt Trauerreise ab

Elizabeth II. war am Donnerstag vergangener Woche im Alter von 96 Jahren in ihrer schottischen Residenz Balmoral gestorben. Am Dienstag wurde ihr Sarg nach London gebracht, seit Mittwoch ist er in der mittelalterlichen Westminster Hall aufgebahrt.  Charles III. schloss am Freitag seine Trauerreise durch alle Landesteile mit einem Besuch in Wales ab.

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