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Schulneubau: Architekt präsentiert 13-Millionen-Euro-Campus-Pläne - Die Norddeutsche: Aktuelle Nachrichten - WESER-KURIER

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Lemwerder. Lemwerder braucht eine neue Grundschule. Monatelang hatte ein Arbeitskreis Anregungen aus Lehrerschaft,  Elternschaft und der Politik erarbeitet. Herausgekommen ist die Idee eines Campus', der Grundschule und Hort vereint. Architekt Matthias Feldhaus hat dem Schulausschuss des Gemeinderates jetzt Möglichkeiten eines derartigen Campus' in Lemwerder vorgestellt. Für rund 13 Millionen Euro ließen sich seine Vorstellungen umsetzen.

Da die bestehenden Grundschulstandorte der erwarteten steigenden Schülerzahl in den kommenden Jahren nicht gerecht werden können und die Lehrkräfte bereits heute zeitaufwändig zwischen den zwei Standorten in Deichshausen und der Ortsmitte pendeln, hat die Kommunalpolitik entschieden, eine neue Grundschule zu bauen. Um der steigenden Nachfrage an nachmittäglicher Betreuung besser nachkommen zu können, sollen Grundschule und Hort räumlich enger zusammenrücken. Angedacht ist ein sogenanntes Campus-Modell, zu dem auch ein von beiden Einrichtungen zu nutzendes Versammlungshaus gehören wird.

Architekt Matthias Feldhaus vom Bremer Büro Feldschnieders und Kister hat sich in den vergangenen Monaten mit den örtlichen Begebenheiten vertraut gemacht und Beispiele erarbeitet, wie eine zukunftsorientierte Grundschule in Lemwerder aussehen könnte. Fest steht: Entstehen könnte der Campus sowohl in Deichshausen als auch im Ortskern. An beiden Standorten müssten die alten Gebäudekörper allerdings zu einem großen Teil oder sogar ganz abgerissen werden.

Bislang gebe es nur wenige gute Beispiele zukunftsorientierter Schulen in Deutschland, sagt Feldhaus. Österreich, die Niederlande oder die USA seien diesbezüglich erheblich weiter. Sie hätten sich bereits von den „Flurschulen“, bei denen die Klassenräume wie Perlen an einer Kette aufgereiht sind, verabschiedet. Feldhaus spricht von „fließenden Räumen, die das Lernen unterstützen“. Gedacht ist an große, helle Räume, die sich um einen „Marktplatz“ gruppieren.

„Maker-Space“ und „Lern-Kojen“

Angegliedert werden allerdings auch kleinere Räume, in die sich Schüler zurückziehen können. „Die Grundschule ist die Schulform mit der größten Diversität an Schülern“, betont Feldhaus. Hier gelte es, Kinder individuell zu beschulen. „Das ist nur über ausreichend Fläche möglich.“ Hinsichtlich der verschiedenen Bereiche spricht der Architekt von „Maker-Space“ für naturwissenschaftliche Fachräume und „Lern-Kojen“ für Arbeiten in Kleingruppen. Auch ein Foyer kann laut Matthias Feldhaus mehr sein als ein Raum, durch den Schüler und Lehrer nur hindurchlaufen. „Das Foyer kann auch genutzt werden.“ Der Architekt unterstreicht seine Worte mit vielen Foto-Beispielen.

Bei seiner Betrachtung konzentriert sich Feldhaus auf die vorhanden Schulstandorte. „Für eine grüne Wiese kann man nur planen, wenn man eine grüne Wiese hat.“ Am Standort Mitte gefällt dem Planer die Nähe zum Gymnasium, zur Eschhofschule, der Kindertagesstätte und den Sporthallen. Sollte sich die Politik für Deichshausen als Standort entscheiden, müsste dort neben den drei Nutzungen Schule / Hort / Versammlung zusätzlich eine Ein-Feld-Sporthalle gebaut werden.

Keiner der beiden Standorte sei unverändert weiterzunutzen. Am Standort Mitte bemängelt Feldhaus fehlende Barrierefreiheit. In Deichshausen biete die Gebäudekontur keine Möglichkeit zur Erweiterung. „Das Bestandsgebäude können wir uns nicht weiter als Schulgebäude vorstellen“, macht der Architekt unmissverständlich klar. Ebenso wenig könne er sich dort drei separate Häuser vorstellen. Feldhaus' Idee eines zweigeschossigen, in Form eines Bumerangs gebauten Hauses würde im Erdgeschoss die Verwaltung, die Versammlungsräume und den Hort sowie im Obergeschoss die Schulräume vorsehen. Da die Bäume eine natürliche Grenze bilden, könnten von den 16 000 vorhandenen Quadratmetern nur 6700 Quadratmeter überplant werden.

Feldhaus tendiert zum Standort Mitte. Aus dem sei aber der Autoverkehr herauszunehmen, ein Schulhof als Parkplatz funktioniere nicht. Um großzügig zu planen, müsste neben dem ehemaligen Hausmeisterhaus, das heute vom Hort genutzt wird, möglichst auch das benachbarte Einfamilienhaus erworben und abgerissen werden. Von der heutigen Grundschule bliebe nur der Schultrakt stehen, in den vorzugsweise der Hort, aber auch das Versammlungshaus einziehen könnte.

Die gläserne Halle würde nach den Plänen würde ebenso abgerissen werden wie der Verwaltungstrakt. An ihre Stelle käme ein dreigeschossiges Gebäude. Das Erdgeschoss sieht ein Nebeneinander von Versammlungshaus und Verwaltungstrakt vor. Ein Teil der Verwaltung würde zudem ins erste Obergeschoss einziehen. Die Unterrichtsräume befänden sich im ersten und zweiten Obergeschoss. Der Schulhof zwischen den Gebäude würde etwa 4000 Quadratmetern groß.

Feldhaus weist darauf hin, dass bei einem Deichshauser Umbau vorübergehend Ersatzklassenräume zu schaffen seien. Am Standort Mitte müsste hingegen die Verwaltung untergebracht werden. Die Kosten für Abriss, Neubau und Erschließung beziffert er für den Standort Deichshausen mit rund 13,26 Millionen Euro. Eine Umgestaltung des Standorts Mitte würde nach heutiger Kalkulation mit 12,32 Millionen Euro zu Buche schlagen. Im Dezember und Januar soll das Thema Campus laut Bürgermeisterin Regina Neuke in die Haushaltsberatungen einfließen.




September 07, 2020 at 01:00AM
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