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vonIngo Durstewitz
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Thomas Kilchenstein
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Eintracht Frankfurt scheidet im DFB-Pokal trotz Führung und gutem Spiel bei Bayer Leverkusen mit 1:4 aus.
Die Frankfurter Eintracht hat ihre Träume, möglichst lange im so geliebten DFB-Pokalwettbewerb mitzuspielen, bereits in der zweiten Runde begraben müssen. Gegen Bayer Leverkusen gab es beim 1:4 (1:1) nichts zu holen, obwohl die Verhältnisse lange nicht so klar waren wie das Ergebnis es aussagte. Denn die Hessen waren durch Amin Younes früh in Führung gegangen (6.), hatten zudem die große Chance durch André Silva auf 2:0 davonzuziehen (13.), ehe die Leverkusener ihre Qualitäten entscheidend in die Waagschale werfen konnten. Dazu verletzte sich Torschütze Younes so sehr, dass er ausgewechselt werden musste. Die Frankfurter konnten nur in der ersten Halbzeit die Partie offen gestalten.
Immerhin wird diese Niederlage versüßt durch die spektakuläre Verpflichtung von Stürmer Luka Jovic, der bis Saisonende von Real Madrid ausgeliehen wird (siehe Bericht auf Seite 19). „Das Spiel ist sehr unglücklich für uns gelaufen. Der Elfmeter kam aus dem Nichts, damit ist das Spiel gekippt“, sagte Sebastian Rode. „Wir haben so stark angefangen. Jetzt konzentrieren wir uns voll auf die Liga.“
Der Frankfurter Trainer Adi Hütter hatte gegenüber dem 2:0 im Rhein-Main-Duell in Mainz vier Änderungen vor, davon aber nur zwei freiwillig. Neben dem im Pokal weiterhin gesperrten Filip Kostic fehlte auch Djibril Sow kurzfristig wegen der bevorstehenden Geburt seines Kindes. Zudem standen Makoto Hasebe und David Abraham nicht in der Startelf, weil sie geschont werden sollen, was zumindest im Fall des Kapitäns Abraham ungewöhnlich anmutet: Der Argentinier wird am kommenden Sonntag zu Hause gegen den FC Schalke 04 das letzte Spiel seiner Profilaufbahn bestreiten, danach in seine Heimat zurückkehren und seine Karriere beenden. Für dieses Quartett rückten Tuta, Stefan Ilsanker, Sebastian Rode und Aymen Barkok ins Team.
Die Umstellungen machten sich anfangs positiv bemerkbar. Eintracht Frankfurt war gleich gut im Spiel, agierte frisch und mutig, die drei Siege am Stück hatten das Selbstbewusstsein weiter anwachsen lassen. Nichts war zu spüren von Furcht oder Verzagtheit, immerhin hatten die Frankfurter in den Ligapartien in Leverkusen zuletzt schlecht ausgesehen, 0:;4 und 1;6 lauteten die jüngsten Ergebnisse. Am Ende sollte es aber, zumindest ergebnistechnisch, wieder eine hohe Pleite setzen.
Nach genau sieben Minuten lagen die Hessen aber in Front. Amin Younes, der immer wertvoller wird, hatte den Führungstreffer erzielt, wie schon kürzlich in der Liga beim 2:1-Erfolg im Stadtwald. Nach einer feinen Stafette über Daichi Kamada und André Silva kam die Kugel zu Younes, der Lukas Hradecky keine Abwehrchance ließ. Kaum sechs Minuten später hätten sich die sehr rumpelig ins Spiel gehenden Gastgeber nicht über ein 0:2 beschweren könne. Wieder war es Silva, dem sich diese Möglichkeit geboten hatte. Nachdem er Nationalspieler Jonathan Tah überlupft hatte, stand er frei vor dem Bayer-Tor, kam aber an Hradecky nicht vorbei. Ein 2:0 nach 13 Minuten wäre eine Ansage gewesen, zumal die Frankfurter weiterhin munter mitspielten und die Partie gut im Griff hatten. Sie waren giftig, hellwach, immer auf der Höhe.
Einen kleinen Knick erhielt das anfangs sehr gefällige Frankfurter Spiele mit dem Ausscheiden von Amin Younes (23. Minute), der nach einem Zweikampf mit Kerim Demirbay nicht mehr weiterspielen konnte und durch Steven Zuber ersetzt wurde. „Das hat uns geschwächt“, sagte Rode.
Der Ausgleich kam dennoch sehr glücklich zustande. Eine scharfe Flanke Leon Bailey bekam Erik Durm an die Schulter, der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. In dieser frühen Phase des Pokalwettbewerbs gibt es noch keinen Videoassistenten. Den Elfmeter verwandelte Lucas Alario mittig. Nach und nach gewannen die Leverkusener immer mehr die Oberhand, wurden stärker, während die Hessen nach einer halben Stunde kaum noch an ihre forsche Gangart der Anfangsphase anknüpfen konnten.
Mit zwei guten Aktionen kamen die Frankfurter aus der Halbzeit zurück, beide Mal hatte Lukas Hradecky seine Hände im Spiel, Auf der anderen Seite freilich fiel das 2:1 - aus sehr stark abseitsverdächtige Position. Edmond Tapsoba, der Verteidiger, hatte eine Freistoßflanke von Demirbay völlig frei stehend mühelos ins Tor geköpft. Pikanterie am Rande: Es war der Leverkusener Tapsoba, der beim letzten Aufeinandertreffen den Ball zum 2:1-Siegtreffer der Frankfurter ins eigene Tor drückte. Nun hatten Durm und Evan Ndicka auf Frankfurter Seite geschlafen.
Kurt darauf boxte Torwart Kevin Trapp noch eine fulminanten Schuss von Moussa Diaby aus dem Winkel (57.), danach war er beim 3:1 durch den Franzosen machtlos: Aymen Barkok, ohnehin eher glanzlos, hatte in der Vorwärtsbewegung einen schlampigen Pass gespielt, Nadiem Amiri sich die Kugel geschnappt und bestens Diaby in Szene gesetzt, sein Schuss musste Trapp passieren lassen. 3:1 - der Traum von einem längeren Verbleib in diesem Wettbewerb, den die Frankfurter so lieben, war ausgeträumt.
Da änderte auch die Rote Karte für Tah (73.) nichts mehr, der Silva allein vor dem Tor per Notbremse zu Fall gebracht hatte. Kurz vor Schluss machte erneut Diaby den Deckel drauf.
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