DFB-Elf mit der K-Frage - sportschau.de

Die Auswahl des DFB zeigte sich sehr flexibel und besetzte die Räume, wie es die Situation erforderte und Joachim Löw es sich wünscht. Nur so können Pässe in Serie gespielt werden und auch beim Kollegen ankommen.

Allerdings nahm die frühe, deutliche Führung dem deutschen Spiel auch einiges an Konsequenz. Die Kombinationen endeten häufiger schon am Strafraum. Bezeichnenderweise erzielte Gündogan das 3:0 dann auch mit einem Schuss aus etwa 18 Metern.

Chipbälle immer ein probates Mittel

Island, das in den Playoffs der Qualifikation zur EM an Ungarn scheiterte und sang- und klanglos nach sechs Niederlagen aus der Division A der Nations League abstieg, griff in der zweiten Halbzeit deutlich früher und weiter vorne an. Auch das stellte Löws Mannschaft vor wenig Probleme, aber wenn die sogenannte erste Pressinglinie überspielt war, ging es nur selten in höchstem Tempo weiter.

Ein Stilmittel, das weiterhin Chancen brachte, waren die Chipbälle von Kimmich hinter die Viererkette des Gegners. Kimmich zeigte, wie wertvoll er im zentralen defensiven Mittelfeld ist. Er leitete die ersten beiden Tore ein, war 176-mal am Ball, 92 Prozent seiner 150 Pässe kamen an.

Einsatzgarantie für Kroos

Bleibt Kimmich im Mittelfeld, und der aktuell verletzte Toni Kroos kehrt zur Europameisterschaft zurück, steht Löw aber vor der Frage, ob er seine Ordnung ändern oder Leon Goretzka oder Gündogan aus der Mannschaft nehmen will. Kroos jedenfalls erhielt eine Einsatzgarantie vom Bundestrainer: "Warum sollte er um seinen Platz fürchten müssen? Er ist ein Weltklassespieler."

Die Lösung könnte darin liegen, Kimmich als rechten Verteidiger aufzubieten. "Ich denke darüber nach", hatte Löw vor dem Spiel gesagt. "Das muss man im Mai überlegen", sagte er nach dem Spiel. Dann, vermutlich während des Trainingslagers im österreichischen Seefeld, will er auch die Entscheidung treffen, ob Thomas Müller in die Nationalmannschaft zurückkehrt.

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