Formel 1: Baldige Entscheidung über Mazepin-Aus - Nico Hülkenberg gehandelt - sport.de

Die Sportwelt schließt Russland und ihre Athleten nahezu von allen Wettbewerben aus. Erwartet wird in Kürze eine Entscheidung des Motorsportweltverbands FIA. Im Fall der Formel 1 dürfte dann das Cockpit von Nikita Mazepin frei werden. Die Liste der möglichen Nachfolger wird immer länger.

Die Formel 1 gastiert bis auf Weiteres nicht mehr in Russland. Das für September geplante Rennen in Sochi wurde am vergangenen Freitag seitens der FIA abgesagt - als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. "Unter den gegenwärtigen Umständen" sei ein Grand Prix in Russland "unmöglich", teilte der Verband mit. Zuvor hatten sich die Teamchefs und Fahrer der Formel 1, wie der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel, klar gegen das Rennen im September ausgesprochen.

Nun steht auch F1-Pilot Nikita Mazepin vor dem Aus, dem der Lizenzentzug droht. Am Montag hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) allen großen Sportverbänden empfohlen, russische Sportler von internationalen Veranstaltungen auszuschließen. Die FIA, ein vom IOC anerkannter Verband, beraumte am Dienstag deshalb eine Dringlichkeitssitzung des Motorsportweltrates an. Nikita Mazepin ist Teamkollege von Mick Schumacher beim Rennstall Haas.

Marko bezieht Stellung zu möglichem Mazepin-Ausschluss

Bezüglich des Ausschlusses einzelner Fahrer gibt es durchaus unterschiedliche Meinungen. Der ukrainische Motorsportverband hatte eine Sperre für russische Piloten bereits gefordert. Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko wollte indes gegenüber "RTL" - sofern Mazepin "ohne finanzielle Unterstützung von Uralkali im Team bleiben kann" - keinen Ausschluss allein aufgrund der Nationalität fordern. Marko zog den Vergleich zum Tennis-Weltranglistenersten Daniil Medvedev, der bislang an internationalen Turnieren teilnehmen darf.

Haas hatte am Rande der Barcelona-Testfahrten eine erste Reaktion gezeigt und jeglichen Verweis auf seinen Sponsor Uralkali entfernt. Schumacher und Mazepin fuhren einem weißen Boliden, die sonst prominent platzierten russischen Nationalfarben wurden somit verbannt. Gleiches galt für die Werbung an den Trucks und in den Garagen.

Haas wird seit 2021 vom russischen Konzern Uralkali gesponsert wird. Mehrheitseigner von Uralkali ist der russische Milliardär Dmitri Mazepin, der im Zuge des Deals seinen Sohn Nikita als Teamkollegen von Mick Schumacher in der F1 unterbrachte. Rund 25 bis 30 Millionen Euro werden pro Jahr in den Rennstall gepumpt. 

Der Druck auf das US-Team wächst unterdessen mit jedem Tag, die Zusammenarbeit zu beenden. In "1&1" soll nach Informationen von RTL/ntv mittlerweile gar ein wichtiger Sponsor mit einem Ausstieg drohen, sollte Uralkali weiter bei Haas werben dürfen.

Auch Hülkenberg als Mazepin-Ersatz gehandelt

Aufgrund des möglichen Ausschlusses von Nikita Mazepin mehren sich indes die Spekulationen über seine Nachfolge. Haas-Teamchef Günther Steiner hatte Ersatz-Fahrer Pietro Fittipaldi als naheliegendste Personalie bestätigt. Doch auch Antonio Giovniazzi, der 21/22 in der Formel E an den Start geht, wird bereits gehandelt.

Laut "Bild" ist der Deutsche Nico Hülkenberg "die logische Wahl", verfügt der 34-Jährige doch über jahrelange Erfahrung in der Formel 1. Allerdings habe Haas noch keinen Kontakt zu Hülkenberg aufgenommen. Der 23 Jahre alt Callum Ilott ist der vierte Pilot, dessen Name bislang in den Ring geschmissen wurde.

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