Nachdem der Stadionsprecher des SV Waldhof Mannheim vor dem Pokalspiel am Dienstagabend einen kürzlich verstorbenen Neonazi gewürdigt hat, gab der Verein nun dessen Rücktritt bekannt.
"Mir ist im Rahmen des Pokalspiels gegen den 1. FC Nürnberg ein Fehler unterlaufen, der mir nach 29 Jahren Tätigkeit als Stadionsprecher so nicht passieren darf", zitierte der SV Waldhof Mannheim seinen langjährigen Stadionsprecher Stephan Christen in einer Pressemitteilung.
Stadionsprecher würdigte Neonazi vor Pokalspiel
Vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen den 1. FC Nürnberg gedachte Stadionsprecher Christen zwei verstorbenen Personen. Einer davon war der deutschlandweit bekannte Neonazi Christian Hehl, der zwischen 2014 und 2019 für die NPD im Mannheimer Stadtrat saß und 2018 als Zeuge im NSU-Untersuchungsausschuss aussagte. Laut "Rheinpfalz" war Hehl zudem wegen Drogenhandels, illegalen Waffenbesitzes und Gewaltdelikten mehrfach vorbestraft und hatte Kontakt zur Rechtsterroristin Beate Zschäpe.
Waldhof Mannheim distanziert sich
Der SV Waldhof Mannheim distanzierte sich noch am Dienstagabend: "Diese Aktion war vor der Partie nicht mit den Verantwortlichen des SV Waldhof Mannheim 07 abgesprochen", hieß es in einer Stellungnahme des Vereins.
Nach einem Gespräch zwischen dem Pressesprecher und den Verantwortlichen des SV Waldhof trat Christen am Mittwoch dann zurück. "Um Schaden vom SV Waldhof Mannheim abzuwenden, übernehme ich die alleinige Verantwortung und trete aus freien Stücken mit sofortiger Wirkung zurück", wird Christen zitiert und distanzierte sich, wie auch schon der Verein "von jedem rechten Gedankengut".
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